Ärzteschaft
Montgomery läutet letztes Jahr seiner Amtszeit ein
Montag, 7. Mai 2018
Erfurt – Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, läutet mit Beginn des morgigen 121. Deutschen Ärztetags in Erfurt das letzte Jahr seiner Amtszeit ein. Im nächsten Jahr werde er für den Posten des Bundesärztekammerpräsidenten „nicht wieder antreten“, sagte er jetzt. „Nicht, weil es mir keinen Spaß mehr machen würde, sondern weil ich fest davon überzeugt bin, dass es nicht gut ist, wenn die Alten ständig alles machen“, so Montgomery.
Er kritisierte im Vorfeld des Ärztetags die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Terminvergabe beim Facharzt per Gesetz zu erleichtern. „Es wird niemals so sein, dass jeder Patient seinen Wunschtermin bei seinem Wunscharzt bekommt“, sagte Montgomery der Welt. „Deshalb ist es auch kein realistisches Ziel, wenn Spahn künftig für mehr Termine bei den Fachärzten sorgen will.“ Der Bundesgesundheitsminister will noch vor dem Sommer ein Gesetz auf den Weg bringen, das die Probleme bei der Terminvergabe abmildern soll.
Montgomery kritisierte auch die von Spahns Vorgänger Hermann Gröhe (CDU) eingeführten Terminservicestellen. Die Anzahl der Anfragen sei relativ gering, aber die Kosten für die Kassenärztlichen Vereinigungen, die die Callcenter betreiben, seien sehr hoch. „Die Bürger brauchen die Terminservicestellen ganz offensichtlich nicht“, sagte er. „Das Terminproblem ist vor allem ein gefühltes Problem.“
Montgomery erwartet eine gute Zusammenarbeit mit Spahn – auch wenn es zwischen ihnen einmal turbulent zugehen könnte. „Wir sind beide Menschen, die einem Streit nicht aus dem Weg gehen und durchaus auch eine konfrontative argumentative Auseinandersetzung suchen“, sagte der BÄK-Präsident. © kna/may/aerzteblatt.de

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