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Rotes Kreuz warnt vor Nachwuchsproblem im Rettungsdienst

Mittwoch, 9. Mai 2018

Stuttgart – Das Deutsche Rote Kreuz in Baden-Württemberg hat vor einem Nachwuchsproblem bei den Notfallsanitätern gewarnt. Grund sei nicht das mangelnde Interesse junger Leute, sondern das Fehlen geeigneter Lehrkräfte, erklärte der Präsident des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, Lorenz Menz, in Stuttgart. Bundesweit finde man „keine zehn Leute“, die sowohl eine Ausbildung zum Notfallsanitäter als auch pädagogische Qualifikationen hätten. Dies sei aber für Lehrkräfte vorgeschrieben.

„Wir werden keine Lehrer finden“, sagte auch die Geschäftsführerin des DRK in Baden, Birgit Wiloth-Sacherer, voraus. Bis 2020 gebe es Übergangslösungen, berichtete ihr Kollege für das DRK in Württemberg, Hans Heinz. Doch danach dürfe kein Ausbilder mehr ohne entsprechende Qualifikationen eingestellt werden.

Hintergrund ist das Berufsbild des Notfallsanitäters, das an die Stelle des Rettungs­assistenten getreten ist. Anders als der Rettungsassistent, dessen Ausbildung zwei Jahre dauerte und einen Hauptschulabschluss voraussetzte, wird der Notfall­sanitäter drei Jahre ausgebildet und muss mindestens die mittlere Reife vorweisen. Der Notfallsanitäter soll am Einsatzort mehr medizinische Kompetenzen haben und die Notärzte entlasten.

Der DRK-Landesverband Baden-Württemberg legte gestern ein elf Punkte umfassendes Positionspapier zur Zukunft des Rettungsdienstes im Land vor. Dieses sei der Landesregierung bereits übergeben worden.

Größtes Problem sei aktuell tatsächlich die Sicherung der Ausbildung und damit des Nachwuchses, bilanzierte Menz. Handlungsbedarf gebe es auch bei der Fort­entwicklung der Leitstellen als der Ansprechpartner für Bürger in allen medizinischen Notlagen. Immer weniger Krankenhäuser und Hausärzte führten dazu, dass der Rettungsdienst zum Dienstleister für alle Gesundheitsprobleme werden müsse.

Weitere Forderungen des DRK sind ein Bettennachweis der Kliniken im Internet, um Patienten rasch ins richtige Krankenhaus bringen zu können, sowie eine Einbindung des Rettungsdienstes in die Krankenhausplanung des Landes. Zudem solle man ausprobieren, ob die ständige Anwesenheit eines Arztes die Einsatzplanung der Leitstellen verbessern könnte.

Als essenziell bezeichnete Menz es, die Mitwirkung von Ehrenamtlern im Rettungs­dienst zu sichern. Die Bedeutung des „Helfers vor Ort“ dürfe nicht unterschätzt werden. Ehrenamtliche Helfer seien oft die ersten am Einsatzort. © dpa/aerzteblatt.de

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