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Neue Gewebebank „UniCareD“ in Düsseldorf

Donnerstag, 10. Mai 2018

Düsseldorf – Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) verfügt jetzt über eine eigene Gewebebank, in der sie Eierstockgewebe einfrieren („Kryokonservierung“) und aufarbeiten kann. „Mit der Gründung von ,UniCareD’ als Erweiterung des universitären Kinderwunschzentrums konnten nun alle Spezialbereiche der Gynäkologie und Reproduktionsmedizin unter dem Dach der Frauenklinik am UKD vereint werden“, sagte Tanja Fehm, Direktorin der Frauenklinik am UKD. Damit verbessere sich das Versorgungsangebot für die Patientinnen.

„Die Kryokonservierung von Eierstockgewebe wird derzeit in Deutschland pro Jahr in etwa 500 Fällen durchgeführt“, erläutert Jan Krüssel, Leiter des Kinderwunschzentrums am UKD. Dies entspreche rund 20 bis 25 Prozent aller durchgeführten fruchtbarkeits­erhaltenden Therapien im onkologischen Bereich – mit jährlich steigender Tendenz. Die Kompetenz für onkologische Erkrankungen und für den Fertilitätserhalt unter einem Dach seien dabei ein enormer Vorteil für die Patientinnen, so der Düsseldorfer Reproduktionsmediziner.

Im Gegensatz zu den männlichen Keimzellen, die stets durch Stammzellen neu gebildet werden, befinden sich alle weiblichen Keimzellen bereits zum Zeitpunkt der Geburt in den Eierstöcken und werden später nicht neu gebildet. Ist eine Therapie mit einer möglichen Schädigung von Keimzellen notwendig, ist die spätere Fruchtbarkeit also sehr gefährdet.

Das genaue Ausmaß der Beeinträchtigung des Eierstockgewebes ist dabei laut den Düsseldorfer Experten nicht exakt vorhersagbar und hängt im Einzelfall von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel dem Alter zum Behandlungszeitpunkt, der Eierstockreserve und dem zur Behandlung eingesetzten Medikamententyp und der -dosis. „Nach dem Einfrieren kann das Gewebe unbegrenzt gelagert werden und nach Bewältigung der Erkrankung wieder aufgetaut und übertragen werden“, erläuterte Jana Liebenthron, die Leiterin der neuen Gewebebank in Düsseldorf. © hil/aerzteblatt.de

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