Ärzteschaft
Medizinstudierende begrüßen Forderung des Ärztetages für bessere Bedingungen im Praktischen Jahr
Dienstag, 15. Mai 2018
Berlin – Medizinstudierende in Deutschland haben die Forderung des Deutschen Ärztetages nach besseren Bedingungen im letzten Studienjahr – dem Praktischen Jahr (PJ) – begrüßt.
„Wir freuen uns, dass es in einem großen Konsens gelungen ist, hier ein deutliches Signal in Richtung Lehrkrankenhäuser und Gesundheitsministerium zu setzen. Das bestärkt uns darin, unseren Druck auf die zuständigen Akteure aufrecht zu erhalten“, sagte der Vorsitzende des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund, Christian Wolfram. Zur Umsetzung des Ärztetagsbeschlusses sei nun das für die Approbationsordnung zuständige Bundesgesundheitsministerium die Adresse für die Forderung nach einer entsprechenden Anpassung.
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Auch die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) hatte Verbesserungen im PJ immer wieder angemahnt. Während des PJs sei das Ausüben eines Nebenjobs kaum möglich, argumentierte die Medizinstudierendenvertretung bereits in einer Stellungnahme aus dem Jahr 2017. Rund jeder zweite Medizinstudierende sei aber auf Nebentätigkeiten während des Studiums angewiesen, um sich das Studium zu finanzieren. Viele Studierende fänden sich im letzten Jahr ihrer ärztlichen Ausbildung in einer prekären finanziellen Lage wieder, kritisiert die bvmd.
Die Abgeordneten des 121. Deutschen Ärztetages haben in Erfurt eine schnelle Reform des Medizinstudiums angemahnt. Sie forderten die Bundesländer auf, die finanziellen Mittel für eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze in der Humanmedizin um bundesweit mindestens zehn Prozent bereitzustellen. Änderungsbedarf sahen die Abgeordneten auch bei den Auswahlverfahren zum Medizinstudium. Sie forderten Bund und Länder auf, bei der nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil von Anfang des Jahres notwendigen Neuregelung der Zulassung zum Medizinstudium die berufliche Vorprägung der Bewerber besonders in den Blick zu nehmen.
In einer weiteren Entschließung forderte der Ärztetag das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, die Qualität des PJ durch eine hochwertige praktische Lehre mittels zusätzlichen für die Lehre freigestellten ärztlichen Personals an jedem akademischen Lehrkrankenhaus einschließlich der Universitätsklinika zu verbessern. Die Arbeits- und Lernbedingungen im PJ müssten verbessert werden. Der Anspruch auf eine Aufwandsentschädigung im PJ solle in der ärztlichen Approbationsordnung verankert werden, so die Ärztetagsdelegierten. © hil/aerzteblatt.de

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