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Privatuni Witten/Herdecke will Medizinstudienplätze verdoppeln

Dienstag, 22. Mai 2018

/dpa

Witten – Die Privatuniversität Witten/Herdecke will die Zahl der Medizinstudienplätze verdoppeln. Von 2019 an sollen dort pro Jahr 168 angehende Ärzte ihre Ausbildung beginnen. Bisher gibt es 42 Studienanfänger in jedem Semester, also 84 pro Jahr. Insgesamt studieren derzeit an der Uni etwa 800 junge Menschen Humanmedizin. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes gibt es in Nordrhein-Westfalen (NRW) knapp 20.000 Studierende in dem Fach.

Die Universität verhandele mit dem NRW-Gesundheitsministerium über Einzelheiten der Umsetzung, sagte Universitätspräsident Martin Butzlaff. Die Aufstockung der Studienplätze ist Teil der Initiative des Landes gegen den sich verschärfenden Hausärztemangel. Nach Angaben von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) wird in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich jeder zweite der heute in NRW niedergelassenen Hausärzte in Rente gehen.

„Der Bedarf an tüchtigen Haus- und Allgemeinärzten in unserem Land ist schon heute ausgesprochen groß – und er nimmt Jahr für Jahr weiter zu“, sagte Butzlaff. Deshalb werde sich die Universität Witten/Herdecke gerne mit ihrem Modellstudiengang Humanmedizin an dem Ausbau der Ausbildungskapazitäten beteiligen. Vom Ministerium hieß es: „Wir sind zuversichtlich, diese Gespräche in Kürze erfolgreich abzuschließen.“

In Witten/Herdecke werden nach Angaben der Universität überdurchschnittlich viele Allgemeinmediziner ausgebildet. Knapp 20 Prozent der Absolventen ließen sich später als Hausärzte nieder. Das sei eine deutlich höhere Quote als an den staatlichen Universitäten.

Vom Land erhält die Universität Witten/Herdecke derzeit 4,5 Millionen Euro pro Jahr. Die Studenten müssen sich selbst an ihren Ausbildungskosten beteiligen – allerdings erst, wenn sie als Arzt arbeiten. Dann müssen sie zehn Jahre lang 14 Prozent ihres zu versteuernden Jahreseinkommens als nachgelagerte Studiengebühr zahlen. Pro Student sind das nach Angaben eines Sprechers der Universität durchschnittlich 56.000 Euro. Abschreckend ist dieser Betrag nicht, pro Semester gibt es mehr als 1.000 Bewerber für einen Medizinstudienplatz in Witten/Herdecke.

Auch andere Bundesländer haben Witten/Herdecke als Ausbildungsort für Hausärzte entdeckt. Sachsen-Anhalt finanziert über Stipendien zwei Studierenden die Ausbildung im Ruhrgebiet. Sie müssen sich im Gegenzug verpflichten, sich anschließend in Sachsen-Anhalt als Ärzte niederzulassen. © dpa/aerzteblatt.de

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