Vermischtes
Neues Exoskelett für robotergestützte Therapie nach einem Schlaganfall
Montag, 28. Mai 2018
Hannover/Kaiserslautern – Ein neues mobiles Exoskelett speziell zur robotergestützten Therapie des Oberkörpers nach einem Schlaganfall haben Wissenschaftler des Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelt. Das interdisziplinäre Forscherteam des DFKI hat drei Jahre an einem Ganzkörper-Exoskelett gearbeitet, das der äußeren Unterstützung des menschlichen Bewegungsapparates dient. Das jetzt vorgestellte Rehasystem ist ein darauf aufbauendes Teilsystem für den Oberkörper.
Der Patient im Exoskelett oder eine dritte Person können das System betätigen und zwischen drei verschiedenen Steuerungsmodi wählen: Im ersten Modus lässt sich durch die Bewegung eines Armes der andere mitbewegen – dieser führt dann exakt die gleiche Bewegung aus, wie der aktiv bewegte Arm.
Der zweite Modus ermöglicht die Steuerung der Bewegung, die von einer dritten Person, zum Beispiel dem Therapeuten, durch Führung eintrainiert wurde. Im dritten Modus kann das Exoskelett auf Basis von Rest-Muskelaktivität des Patienten gesteuert werden. Dazu misst das System Elektromyografie-Signale (EMG-Signale), aus denen es die Bewegungsabsicht des Patienten ableitet und ihn in seinen Bewegungsabläufen intuitiv unterstützen kann.
Das DKFI-Team hat das Exoskelett gemeinsam mit dem Unternehmen rehaworks im Rahmen des Projektes „Recupera REHA“ entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat es mit knapp drei Millionen Euro gefördert.
Robotische Unterstützungssysteme gewinnen in der Rehabilitation immer mehr an Bedeutung. Anfang des Jahres hatte der GKV-Spitzenverband erstmals ein Exoskelett in das Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen aufgenommen. Dieses ermöglicht Paraplegikern, selbstständig zu stehen und zu laufen. © hil/aerzteblatt.de

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