NewsPolitikPflegebedürftige in Städten brauchen häufiger Sozialleistungen
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Politik

Pflegebedürftige in Städten brauchen häufiger Sozialleistungen

Donnerstag, 21. Juni 2018

Berlin – Vor allem in großen Städten können sich pflegebedürftige Menschen in Deutschland die ambulante oder stationäre Versorgung oft nicht mehr leisten. Wie eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) zeigt, die den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Donnerstag vorliegt, bezieht in Großstädten rund ein Viertel der Menschen, die gepflegt werden, die Sozialleistung „Hilfe zur Pflege“.

In Berlin lag dieser Anteil 2015 bei 23,5 Prozent, in Frankfurt am Main waren es 23,8 Prozent und in Essen 24,5 Prozent. Spitzenreiter ist Hamburg, wo 25,6 Prozent der Pflegebedürftigen die Leistung bekommen, weil sie die Kosten für ambulante oder stationäre Versorgung allein nicht tragen können. Im bundesweiten Schnitt nehmen 12,2 Prozent derer, die gepflegt werden, die Leistung in Anspruch.

Eine Erklärung für den großen Bedarf in Städten ist laut Susanna Kochskämper vom IW die soziale Struktur. „In den Städten gibt es sehr viel mehr alleinstehende Menschen auch im hohen Alter, die keinen familiären Anschluss mehr haben. Dann braucht man, wenn man pflegebedürftig wird, sofort professionelle Hilfe, die teuer ist“, sagt sie. Auf dem Land und in kleineren Gemeinden, wo familiäre und nachbarschaftliche Bindungen oft enger seien, bekämen Menschen eher aus dem privaten Umfeld Unterstützung und könnten so länger auf professionelle Pflege verzichten.

Der Staat springt mit der Hilfe zur Pflege dann ein, wenn andere Optionen erschöpft sind: Also erst, wenn das eigene Vermögen aufgebraucht ist, auch Kinder und Partner nicht für die Kosten aufkommen können und die Leistungen der gesetzlichen und privaten Pflegeversicherung nicht ausreichen. 2016 lagen die Ausgaben für die Leistung bei rund 3,8 Milliarden Euro. © kna/aerzteblatt.de

LNS
LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Archiv

    NEWSLETTER