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Politik

Stiftung Organtransplantation sieht Lichtblick bei Spenden

Dienstag, 10. Juli 2018

/dpa

Frankfurt am Main – Nach starken Rückgängen bei den Organspenden in Deutschland in den vergangenen Jahren sieht die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) einen ersten Lichtblick. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 seien 484 Spendern Organe für eine Transplantation entnommen werden, teilte die DSO heute in Frankfurt mit. Das sind 72 Spender mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Anzahl der Transplantationen stieg ebenfalls: von 1.410 auf 1.623.

Als besonders positiv wertete die DSO eine verstärkte Mitarbeit der Krankenhäuser bei der Suche nach potenziellen Spendern: Die Zahl der organspendebezogenen Kontakte zwischen Kliniken und DSO sei im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 20 Prozent gestiegen. Das bedeutet, dass die Entnahmekrankenhäuser in 1.373 Fällen Kontakt zur DSO als Koordinierungsstelle aufgenommen haben.

Eine im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichte Studie hatte den Krankenhäusern eine wesentliche Verantwortung für den Rückgang an Organspenden zugewiesen. Obwohl die Zahl potenzieller Spender deutlich gestiegen sei, hätten die Krankenhäuser immer seltener Kontakt mit der DSO aufgenommen und weniger Spender gemeldet. Dabei sind seit August 2012 alle Entnahmekrankenhäuser dazu verpflichtet, einen Transplantations­beauftragten zu benennen und mögliche Organspender an die DSO zu melden.

„Die aktuellen Zahlen sind eine Momentaufnahme, die nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass den Diskussionen jetzt strukturelle Veränderungen folgen müssen“, betonte der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel. Er bekundete Unterstützung für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der jüngst ein breites Maßnahmenpaket sowie mögliche Gesetzesänderungen angekündigt hatte, um die Rahmenbedingungen für die Organspende zu verbessern.

Bundesregierung, DSO und Experten wollten jetzt konkrete Handlungsschritte erarbei­ten. Dazu gehören laut DSO klar definierte Rechte und Pflichten für Transplantations­beauftragte ebenso wie eine dem Aufwand entsprechende Vergütung der Entnahme­krankenhäuser. Beide Punkte haben die Regierungsparteien bereits in ihren Koalitions­vertrag aufgenommen. Rahmel hält in Deutschland eine Spenderquote von mehr als 15 Spendern pro eine Million Einwohner für realistisch. Bislang sind es rund zehn Spender. © kna/aerzteblatt.de

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