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Politik

Apotheker und Partner präsentieren „Letter of Intent“ für ein E-Rezept

Montag, 16. Juli 2018

/dpa

Berlin – Vor zwei Wochen hatte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) ein eigenes Modellprojekt zur elektronischen Arzneimittelverordnung angekündigt. Jetzt hat die ABDA gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Apotheken-Softwarehäuser (ADAS) und dem Bundesverband Deutscher Apotheken­rechenzentren einen „Letter of Intent“ zur gemeinsamen Entwicklung eines E-Rezeptes beschlossen.

Ziel sei die Umsetzung eines Modellprojekts, das eine Überführung in die Telematik­infrastruktur (TI) erlaube, heißt es in einer Presseerklärung der ABDA. Daran seien bisherige Konzepte gescheitert. Besonderes Augenmerk wollen die drei Verbände zudem auf die autonome Entscheidung des Patienten legen, „wo und wie die Arzneimittelverordnung in die Apotheke gelangt“.

Freie Apothekenwahl

In der Absichtserklärung sprechen sich die Verbände für ein marktoffenes Modell aus, das auch andere Marktteilnehmer über standardisierte Übertragungswege und Schnittstellen nutzen können sollen. „Wir sind kein abgeschlossener Club – alle Apothekenrechenzentren und Softwarehäuser sind eingeladen, sich an der Entwicklung zu beteiligen“, betonte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt.

Technische Grundlage für das E-Rezept soll die TI sein, denn nur sie erfülle derzeit die hohen Anforderungen an Datenschutz und -sicherheit, heißt es in dem gemeinsamen Papier. Allerdings wollen die Verbände mit ihrer Eigenentwicklung parallel zur TI das Tempo erhöhen: „Zur Realisierung eines zeitnahen Modellprojektes wird in einer vorgeschalteten Entwicklungsstufe eine Systemlösung ohne TI-Komponenten angestrebt.“ Für die spätere Migration des Modellprojekts werde ein Konzept erstellt.

Ein wichtiges Kriterium bei der Entwicklung spielt für die Projektpartner zudem der Datenschutz. „Der umfassende Schutz von Patienten- und Rezeptdaten und deren Sicherheit sind für uns das wichtigste Kriterium bei der gemeinsamen Entwicklung der elektronischen Verordnung“, erklärte Werner Dick, Vorstandsvorsitzender des VDARZ.

Experten betrachten das Modellprojekt auch als Reaktion auf die Lockerung des ausschließlichen Fernbehandlungsverbotes durch den Deutschen Ärztetag in Erfurt. Zwar hatten sich die Ärzte dabei gegen die elektronische Fernverordnung ausge­sprochen. Bei einer Ausweitung telemedizinischer Versorgungsszenarien dürfte jedoch auch die Nachfrage nach Lösungen für das E-Rezept steigen. Erste Projekte zur elektronischen Fernverschreibung haben zudem in diesem Jahr mit Privatversicherten bereits begonnen. © KBr/aerzteblatt.de

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