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Politik

Deutschland verfehlt Masern-Impfziel

Montag, 30. Juli 2018

/muro, stock.adobe.com

Essen – Die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Heidrun Thaiss, hat ein „gefährliches Unwissen über Masern“ in Teilen der Bevölkerung beklagt. „Masern sind keine Kinderkrankheit, die man einfach mal zum Wohle des Immunsystems überstehen muss“, sagte Thaiss den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Dennoch gebe es bei Impfungen eine „besorgniserregende Entwicklung“: Laut einer BZgA-Analyse weigerten sich etwa zwei bis vier Prozent der Bevölkerung, sich oder ihre Kinder impfen zu lassen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt ein Impfziel von mindestens 95 Prozent der Bevölkerung vor, um die Masern endgültig auszurotten. „Wir haben dieses Ziel in Deutschland noch nicht erreicht – das sollte uns zu denken geben“, kritisierte die BZgA-Chefin.

Der BZgA-Untersuchung zufolge haben fast ein Drittel (29 Prozent) der Deutschen Angst vor Nebenwirkungen von Impfungen. „Andere sehen schlicht keine Notwendig­keit, sich oder die eigenen Kinder impfen zu lassen“, erklärte Thaiss. Bei einer kleinen Gruppe handelt es sich für die BZgA-Chefin um „richtig harte Impfgegner, die ideologisch argumentieren“. Diese Menschen ließen sich von der Aufklärungsarbeit ihrer Behörde nicht überzeugen.

Krankheiten wie die Masern ohne Impfung durchstehen zu wollen, um die Abwehr­kräfte zu stärken, hält Thaiss schlicht für „fatal“. Impfungen gebe es nicht gegen harmlose Virusinfekte, sondern ernst zu nehmende Erkrankungen, die „schwere Komplikationen“ nach sich ziehen könnten. Daher rief die BZgA-Chefin dazu auf, den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission zu vertrauen. „Und wir sollten dankbar sein, dass wir diese Impfstoffe haben“, fügte Thaiss hinzu. © afp/aerzteblatt.de

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