Ärzteschaft
Hausärzte verordnen innovative Arzneimittel
Montag, 30. Juli 2018
Berlin – Die Hausärzte in Deutschland setzen bei der Medikation ihrer Patienten auf neue Wirkstoffe. Das zeigt eine Auswertung aus dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Datenbasis waren die ambulanten Arzneiverordnungsdaten von gesetzlich Krankenversicherten aus dem Jahr 2016.
Laut dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) muss der Gemeinsame Bundesausschuss für Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen spätestens sechs Monate nach Markteintritt über einen Zusatznutzen entscheiden. Im Studienzeitraum 2011 bis 2016 waren laut Zi insgesamt 171 für den ambulanten Bereich relevante Wirkstoffe in der frühen Nutzenbewertung.
Die Zi-Wissenschaftler ermittelten nun, dass im Kalenderjahr 2016 mehr als 90 Prozent der hausärztlich tätigen Vertragsärzte mindestens fünfmal einen der neu verfügbaren Wirkstoffe verordneten.
Dabei ist die Palette der verordneten Wirkstoffe mit 156 dieser 171 laut dem Zi auch durchaus breit. Dies ist laut Institut überraschend, da gemeinhin vermutet wurde, dass diese neuen Wirkstoffe aufgrund der zugelassenen Anwendungsgebiete tendenziell eher im fachärztlichen Bereich eingesetzt würden.
Das Zi führt das Spektrum der im hausärztlichen Bereich verordneten neuen Wirkstoffe darauf zurück, dass hausärztlich tätige Ärzte insgesamt auf ein breites Spektrum an Wirkstoffen zurückgriffen, während Fachärzte aufgrund der Spezialisierung typischerweise eine engere Auswahl an Wirkstoffen einsetzten.
Laut der Zi-Auswertung führen die hausärztlichen Internisten bei den Verordnungen der innovativen Wirkstoffe, gefolgt von den Allgemeinmedizinern. Im fachärztlichen Bereich führen die Hautärzte die Verordnung mit neuen Wirkstoffen an, gefolgt von den Neurologen. © hil/aerzteblatt.de

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