NewsPolitikPassive Bewegungsschienen für Knie- oder Schultergelenk: Vorteil nur bei zwei Indikationen
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Politik

Passive Bewegungsschienen für Knie- oder Schultergelenk: Vorteil nur bei zwei Indikationen

Dienstag, 31. Juli 2018

/dpa

Köln – Motorbetriebene passive Bewegungsschienen (Continuous passive Motion, CPM) können Patienten, die an Knie- oder Schultergelenk operiert wurden oder konservativ behandelt werden müssen, einen Zusatznutzen bieten. Allerdings gilt dies laut der aktuellen Studienlage nur für zwei Anwendungsbereiche und hier jeweils nur für einen Endpunkt der Behandlung. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem Abschlussbericht zum Thema. Dieser bewertet Nutzen und Schaden der CPM ausschließlich für das Knie- und Schultergelenk.

Mithilfe von CPM können Gelenke bewegt werden, ohne dass Patienten ihre Muskeln anspannen müssen. Das macht es möglich, Gelenke schon kurz nach einer Operation intensiv zu aktivieren. CPM sollen helfen, die Beweglichkeit zu verbessern, Versteifungen zu verhindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. In der Regel kommen sie nicht allein, sondern als Teil einer multimodalen Therapie zum Einsatz und ergänzen eine Physiotherapie.

Laut den IQWiG-Wissenschaftlern treten bei der Behandlung der Schultersteife mit CPM weniger Schmerzen auf, als beim alleinigen Einsatz von Physiotherapie. Außerdem ist nach dem Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks der Bewegungsumfang höher, wenn zusätzlich zur Physiotherapie auch passive Bewegungsschienen eingesetzt werden. Hier ist die Studienlage laut dem Institut am besten: Den IQWiG-Wissenschaftlern standen Daten von 1.693 Patienten zur Verfügung. 

Das Fazit des IQWiG-Abschlussberichtes fällt für das Verfahren ungünstiger aus als im Vorbericht, in dem das Institut den CPM auch bei der Rotatorenmanschettenruptur einen höheren Nutzen in Hinblick auf die Schmerzen bescheinigt hatte. Dieser Vorteil des Verfahrens war laut den Autoren bei der Auswertung weiterer Studienergebnisse nicht mehr sichtbar. 

In den Indikationen, in denen derzeit noch kein höherer Nutzen feststellbar ist, empfiehlt das IQWiG, weitere randomisierte kontrollierte Studien, denn nach wie vor fehlten verwertbare Daten zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität und zu unerwünschten Ereignissen des Verfahrens. Dabei wäre es laut dem Institut wichtig, die Schmerzmittelgabe und die jeweiligen Behandlungsschemata von CPM und Physiotherapie zu standardisieren und in Hinblick auf ihren Beginn und ihre Dauer detailliert zu beschreiben. © hil/aerzteblatt.de

LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Archiv

    NEWSLETTER