Politik
Masern in Bayern auf dem Vormarsch
Freitag, 3. August 2018
München – In Bayern ist die Zahl der Masernfälle deutlich angestiegen. Aus Urlaubsländern wie Frankreich, Griechenland und Italien werden ebenfalls vermehrt Masernfälle gemeldet. Vor diesem Hintergrund hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erneut auf die Bedeutung der Masernimpfung hingewiesen: „Wir dürfen in unseren Bemühungen, die Impflücken in der Bevölkerung zu schließen, auch künftig nicht nachlassen“, mahnte die Ministerin.
Seit Jahresbeginn hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 89 Masernfälle aufgenommen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2017 (40). In den vergangenen Jahren traf die „Kinderkrankheit“ verstärkt Jugendliche und Erwachsene. Im Freistaat war laut LGL gut die Hälfte der seit 2013 gemeldeten Patienten (55 Prozent) zwischen 15 und 45 Jahren.
Angesichts steigender Masernfälle in klassischen deutschen Urlaubsländern wie Frankreich, Griechenland und Italien empfahl Huml den eigenen Impfschutz vor der nächsten Reise zu überprüfen und fehlende Impfungen in Absprache mit dem Arzt nachzuholen. „Masern zählen zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und können auch bei Erwachsenen einen sehr schweren Verlauf nehmen“, warnte auch LGL-Präsident Andreas Zapf. Die Impfung biete dagegen einen wirksamen Schutz.
Das hat sich offenbar bei Eltern inzwischen herumgesprochen. Denn die Masern-Impfquoten bei den Schuleingangsuntersuchungen in Bayern steigen. Die Zahl der zweimal gegen Masern geimpften Kinder ist laut Huml in den vergangenen 13 Jahren bayernweit auf über 92 Prozent gestiegen. „Bei jungen Erwachsenen liegen die Impfquoten jedoch weit darunter“, warnte Huml vor zu großer Euphorie. Laut WHO ist zur Ausrottung von Masern eine Impfquote von mindestens 95 Prozent notwendig. © hil/sb/aerzteblatt.de

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