Ausland
Zahl der Todesopfer bei Erdbeben auf indonesischer Insel steigt
Mittwoch, 8. August 2018
Mataram – Die Zahl der Todesopfer durch das Erdbeben vom Sonntag auf der indonesischen Ferieninsel Lombok ist auf 131 gestiegen. Es müsse davon ausgegangen werden, dass es noch mehr Tote geben werde, sagte heute der Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho. Zudem seien mindestens 1.477 Menschen ernsthaft verletzt und rund 156.000 obdachlos geworden.
Am Sonntagabend hatte sich ein Beben der Stärke 6,9 in nur zehn Kilometern Tiefe ereignet und Tausende Gebäude zerstört oder beschädigt. Auf den nahe gelegenen Gili-Inseln und auf Bali waren die Erschütterungen ebenfalls deutlich zu spüren. Es gab heftige Nachbeben. Eine Woche zuvor waren auf Lombok bereits 17 Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 6,4 ums Leben gekommen.
Heute setzten die Einsatzkräfte mit schwerem Gerät ihre Suche nach Überlebenden in Ruinen von Häusern, Schulen und Moscheen fort. Gestern war auf Aufnahmen von Rettungskräften zu sehen gewesen, wie sie einen Mann lebend aus den Trümmern einer Moschee bargen. Die Hoffnung, weitere Überlebende zu finden ist mittlerweile aber gering.
Die Versorgung der vielen Verletzten und Obdachlosen gestaltet sich schwierig, es fehlt an Essen, Decken und Medikamenten. „Wir haben sehr begrenzte personelle Mittel“, beklagte der Gouverneur der Provinz, Muhammad Zainul Majdi. Mit einer Katastrophe dieses Ausmaßes hätten die Behörden keine Erfahrung, sagte Majdi.
Die meisten Verletzten hätten gebrochene Knochen und Kopfverletzungen, sagte Kurniawan Eko Wibowo, Arzt in einem Feldkrankenhaus des Roten Kreuzes. „Wir haben nicht die nötige Infrastruktur, um zu operieren, weil das in steriler Umgebung geschehen muss“, sagte Wibowo.
Beschädigte Straßen und Brücken behinderten die Arbeiten in bergigen, schwer zugänglichen Gebieten. „In manchen Ortschaften, die wir besucht haben, war die Zerstörung vollkommen: Alle Häuser waren eingestürzt, Straßen aufgerissen und Brücken kaputt“, sagte Arifin Muhammad Hadi, Sprecher des Roten Kreuzes.
Betroffen ist vor allem der Norden und Osten von Lombok und damit nicht die Haupttouristenorte im Süden und Westen der Insel. Dennoch versuchten viele Besucher, die Insel so schnell wie möglich zu verlassen. Nach Behördenangaben seien die meisten ausländischen Touristen mittlerweile abgereist. © afp/aerzteblatt.de

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