Vermischtes
Luftrettung bei Unfällen und Herzinfarkt besonders wichtig
Mittwoch, 8. August 2018
Filderstadt – Unfälle, akute Herzerkrankungen und Schlaganfälle waren mit 5.075, 2.450 und 1.007 Einsätzen im ersten Halbjahr 2018 die häufigsten Alarmierungsgründe für einen Luftrettungseinsatz des Deutschen Rettungsflugwacht Fördervereins (DRF). Insgesamt waren die rot-weißen Rettungshubschrauber von Januar bis Ende Juni bundesweit 19.216-mal im Einsatz. Sie wurden damit vier Prozent häufiger alarmiert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
„In ländlichen Gegenden mit großen Entfernungen zum Patienten und zur nächsten Spezialklinik haben unsere Rettungshubschrauber einen entscheidenden Zeitvorsprung vor bodengebundenen Rettungsmitteln. Das wiegt doppelt, wenn jede Minute zählt“, erläuterte Peter Huber, Vorstand der DRF-Luftrettung. Betroffene müssten zum Beispiel bei dem Verdacht auf einen Herzinfarkt schnellstmöglich in einer Spezialklinik behandelt werden.
Dies sei eine besondere Herausforderung in ländlichen Regionen – weit entfernt vom nächsten Herzzentrum. Er weist darauf hin, dass die ersten Maschinen jetzt mit mechanischen Reanimationsgeräten für eine durchgehende Herzdruckmassage während des Flugs ausgestattet seien. „Das verbessert die Überlebenschancen vieler Herzinfarktpatienten weiter“, so Huber.
Die gemeinnützig tätige Organisation DRF setzt sich dafür ein, das Gesamtsystem Notfallversorgung zu optimieren. „Wir müssen umdenken. Bisher stand die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes im Vordergrund. Wir sollten aber vielmehr die Gesamtzeit bis zur Übergabe des Patienten in der Spezialklinik berücksichtigen“, fordert Ulf Aschenbrenner, Abteilungsleiter Medizincontrolling, Qualitätssicherung und Leistungsentwicklung der DRF-Luftrettung. Eine noch bessere Verzahnung und Abstimmung aller Akteure in der Notfallversorgung sei nötig, fordert Aschenbrenner.
Die DRF-Luftrettung setzt an 29 Luftrettungsstationen in Deutschland Hubschrauber für die Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein. Einsatzorte in einem Umkreis von 60 Kilometern erreichen die Hubschrauber in maximal 15 Flugminuten. Neun der Stationen sind rund um die Uhr einsatzbereit. © hil/aerzteblatt.de

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