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Politik

Medi-Zimmer könnten Versorgung auf dem Land verbessern

Dienstag, 14. August 2018

/dpa

Holzminden – Medi-Zimmer, in denen Patienten von Dorfschwestern betreut und telemedizinisch von Ärzten versorgt werden, könnten helfen, die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen sicherzustellen. Zu diesem Schluss kommt eine Feldstudie für den Landkreis Holzminden „Neue Wege der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum“, die dem Deutschen Ärzteblatt (DÄ) vorliegt. Die Untersuchung, die InD Initialdesign erstellte, wurde vom niedersächsischen Landwirtschafts­ministerium mitfinanziert.

Die Studienautoren schlagen vor, dass die Medi-Zimmer ein- bis zweimal pro Woche für einige Stunden geöffnet werden. Zur Einrichtung sollten alle für Videokonferenzen mit Fachärzten erforderlichen technischen Geräte und eine entsprechende Breitbandanbindung gehören. So könnten lange Fahrtzeiten für die Patienten vermieden und die Versorgung vor Ort gewährleistet werden, heißt es.

Basisstation für Arztassistenten

Zugleich hätten die Dorfschwestern eine Basisstation. Das Medi-Zimmer könnte laut Untersuchung zunächst im Rahmen eines Pilotprojekts in drei oder vier Standorten eingerichtet werden. Ein Netz entsprechender Beratungsräume könnte der Studie zufolge die medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung erleichtern.

Die Studienautoren wiesen zugleich darauf hin, dass es alleine mit der Einrichtung von Medi-Zimmern nicht getan ist. So müssten die Menschen vor Ort in die Lage versetzt werden, mit dem neuen telemedizinischen Angebot umzugehen, die Veränderungen in der Versorgung zu verstehen und sich darauf einstellen zu können. Darüber hinaus müsse ein Gesundheitsnetz die unterschiedlichen Kräfte der Akteure im Gesundheitswesen vor Ort bündeln.

Die Autoren betonten darüber hinaus, dass die Veränderungen in der Versorgungslandschaft vor allem aufgrund des demografischen Wandels wichtig sind. Ein Grund sei, dass sich infolge von Verrentung von Ärzten die allgemeinärztliche Versorgung im Landkreis „generell verschlechtern“ werde. Die Sitze würden nur schwer nachzubesetzen sein, die ärztliche Versorgung werde auf immer weniger Schultern verteilt. „Das Versorgungsangebot ist bereits überlastet und wird verstärkt beansprucht werden“, so die Autoren.

„Gesundheitsvorsorge ist ein Motor für den ländlichen Raum“, sagte die für die Förderung ländlicher Regionen zuständige niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) dem . Die Förderung der Studie – das Land übernahm 40.000 Euro von 54.000 Euro Gesamtkosten – bezeichnete sie als „gut angelegtes Geld.“ Die Ergebnisse der Untersuchung sind dem Ministerium zufolge „grundsätzlich landesweit übertragbar“. © may/dpa/aerzteblatt.de

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