NewsPolitikFoodwatch fordert Subventionsstopp von gezuckerter Schulmilch
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Politik

Foodwatch fordert Subventionsstopp von gezuckerter Schulmilch

Freitag, 17. August 2018

/Brocreative, stock.adobe.com

Berlin – Die Verbraucherorganisation Foodwatch wirft mehreren Bundesländern vor, weiterhin gezuckerte Milchgetränke an Schulen zu subventionieren. Berlin, Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen leisteten damit der Fehlernährung von Kindern Vorschub, anstatt sie zu verhindern, kritisierte Foodwatch in einem Offenen Brief an die zuständigen Landesminister.

Foodwatch forderte daher ein Subventionsverbot gezuckerter Schulmilch wie Kakao. Der Zuckerkonsum von Kindern sei zu hoch und mehrere Bundesländer trügen dazu bei, indem sie EU-Gelder für gesunde Ernährung zur Subventionierung gezuckerter Milchprodukte nutzten, kritisierte die Organisation. Sie startete eine E-Mail-Aktion an die Regierungen der Länder Berlin, Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen und warf ihnen vor, entsprechende EU-Vorgaben auszuhebeln.

Zum Beginn des Schuljahres 2017/2018 hatte die EU ihr Förderprogramm für das Essen in Schulen und Kitas überarbeitet, wie Foodwatch erinnerte. Seitdem dürfen die subventionierten Produkte wie Obst, Gemüse und Milchprodukte keine Zusätze von Zucker, Salz, Fett oder Süßungsmitteln mehr enthalten. Die EU-Verordnung lasse aber zu, dass die Mitgliedstaaten Ausnahmen von dieser Regel schaffen, kritisierte Foodwatch.

Eigene Recherchen hätten ergeben, dass ein Großteil der geförderten Milchgetränke an Schulen in den vier Ländern gezuckert sei, erklärte Foodwatch. Die zuständigen Behörden in Hessen, Berlin und Brandenburg argumentierten demnach, dass die Subvention von Kakao als erforderlich angesehen werde, um das Angebot attraktiv zu halten und zu verhindern, dass bei Ausschluss der Milchmischgetränke noch weniger Schulmilchprodukte nachgefragt würden.

Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen erklärte gegenüber Foodwatch, dass „viele Kinder keine Milch, sondern Kakao“ trinken würden. Diese Kinder sollten unterstützt werden, zitierte Foodwatch das zuständige Ministerium.

Die Organisation kritisierte, dass die vier Länder „offensichtlich (...) vor allem die Absatzförderung für die Milchwirtschaft im Blick“ hätten und nicht die Gesundheit der Kita- und Schulkinder. Foodwatch forderte daher eine verpflichtende Einführung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für das Schul- und Kitaessen. © kna/afp/aerzteblatt.de

LNS
LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Archiv

    NEWSLETTER