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Ausland

Eine Million Menschen in Notunterkünften in Indien untergebracht

Dienstag, 21. August 2018

/dpa

Chengannur – Nach schweren Überschwemmungen in Südindien sind mehr als eine Million Menschen in Notunterkünften untergebracht worden. „Die Zahl der Menschen in den humanitären Lagern liegt jetzt bei 1.028.000“, sagte ein Sprecher der Regierung des Bundesstaates Kerala, heute. Es gebe rund 3.200 Notunterkünfte.

Wie der Sprecher weiter mitteilte, wurden gestern sechs weitere Leichen gefunden. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Monsunsaison im Juni stieg damit auf mehr als 410. Besonders schlimm waren die Überschwemmungen in den vergangenen beiden Wochen. Allein seit dem 8. August starben mehr als 200 Menschen in den Fluten. Inzwischen geht das Wasser zurück, doch noch immer sind viele Häuser und Straßen überschwemmt.

In Chengannur, einer der am stärksten betroffenen Städte, hielten sich nach Angaben der Armee noch immer Tausende Menschen in überschwemmten Häusern auf. Die meisten ihrer Bewohner verweigerten sich den Evakuierungen, sagte ein ranghoher Soldat. Sie wollten lediglich mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgt werden. Zehntausende Menschen im Bezirk Chengannur werden in Suppenküchen versorgt.

Auch in anderen Gegenden Keralas ging die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten weiter. In schwer zugänglichen Gegenden wurden Hilfsgüter mit Hilfe von Hubschraubern und Drohnen verteilt. Dank eines weit verzweigten Kanalsystems wurden Bedürftige auch per Boot erreicht. Fischer beteiligten sich an den Hilfseinsätzen. Die Regierung sagte eine Entschädigung von umgerechnet 37 Euro pro Tag und Boot zu.

Zahl der Opfer bei Überschwemmungen in Südindien steigt weiter

Kochi – In den Überschwemmungsgebieten im indischen Bundesstaat Kerala ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 400 gestiegen. Allein gestern seien mindestens 30 Leichen in überfluteten Dörfern gefunden worden, teilten die Behörden heute mit. 22.000 Menschen wurden gerettet. Fast 725.000 Menschen harren noch in Notunterkünften aus. Die Behörden sprechen vom schlimmsten Hochwasser seit 100 Jahren.

Die Behörden sorgten sich unterdessen, dass sich durch verschmutztes Trinkwasser Krankheiten ausbreiten könnten. Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden sollten in die Dörfer geschickt werden, um die Situation zu überwachen.

Die Organisation Save the Children warnte vor den verheerenden Folgen der Flutkatastrophe für Kinder. „Viele der Kinder dürften unter Angstgefühlen leiden und wissen nicht, was aus ihrem Haus, ihren Habseligkeiten oder ihren Nachbarn geworden ist“, sagte Ray Kancharla, der für Save the Children in Chengannur im Einsatz ist. Sieben Millionen der 23 Millionen Betroffenen seien Kinder, erklärte die Organisation unter Berufung auf Zahlen der Behörden von Kerala. © afp/aerzteblatt.de

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