Ärzteschaft
Pinkowski neuer Präsident der Landesärztekammer Hessen
Montag, 27. August 2018
Frankfurt am Main – Edgar Pinkowski ist neuer Präsident der Landesärztekammer Hessen. Die Delegiertenversammlung wählte den 62-Jährigen mit 45 von 78 abgegebenen Stimmen. Der Anästhesist folgt auf Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, der die Landesärztekammer über zwei Wahlperioden geleitet hat und nicht mehr zur Wahl angetreten war. Pinkowskis Gegenkandidatin Susanne Johna vom Marburger Bund Hessen erhielt 33 Stimmen.
Bei der Wahl zur neuen Vizepräsidentin setzte sich in der Stichwahl im zweiten Wahlgang die bisherige Amtsinhaberin Monika Buchalik mit 42 Stimmen gegen H.-Christian Piper durch, für den 36 Delegierte gestimmt hatten.
Pinkowski kündigte nach der Wahl an, er wolle der „Präsident aller hessischen Ärztinnen und Ärzte sein“. Sachpolitik und pragmatische Entscheidungen seien ihm wichtig. Dies gelte auch für die Versorgung im Alter, sagte Pinkowski. Er betonte, dass in den kommenden fünf Jahren wesentliche Prozesse und Entscheidungen anstünden. Unter anderem müsse die neue Weiterbildungsordnung im Sinne der jungen Ärzte umgesetzt werden. Dabei gehe Qualität vor Schnelligkeit.
Außerdem sprach sich Pinkowski für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch in der Weiterbildung aus. Besonderes Gewicht maß er der Digitalisierung im Gesundheitswesen bei. „Hier muss sich die Ärzteschaft kritisch und nicht als Neinsager einbringen. Allerdings können Ärztinnen und Ärzte nicht durch die Telemedizin ersetzt werden“, betonte er. Pinkowski kündigte darüber hinaus an, sich für den Erhalt der Freiberuflichkeit, eine Erhöhung der Medizinstudienplätze und eine verbesserte Zusammenarbeit mit der Schwesternkörperschaft Kassenärztliche Vereinigung Hessen zu engagieren.
Monika Buchalik erklärte, sich vor allem für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf und eine bessere Honorierung einsetzen zu wollen. „Das Thema Fort- und Weiterbildung ist mir während meiner berufspolitischen Laufbahn außerdem ins Blut übergegangen, daher möchte ich mich in diesem Bereich besonders engagieren und die junge Ärztegeneration fördern“, sagte sie.
Der Marburger Bund (MB) Hessen zeigte sich heute enttäuscht vom Wahlausgang. Aus Sicht des MB wurde die Chance verpasst, mit Susanne Johna eine Krankenhausärztin zur Präsidentin zu wählen und somit ein Zeichen für die steigende Zahl von Ärztinnen und angestellten Ärzte zu setzen. Der MB kündigte an, bei der nächsten Wahl einen neuen Anlauf nehmen zu wollen. © may/aerzteblatt.de

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