Medizin
Kurzer Nachtschlaf begünstigt Herzerkrankung
Freitag, 31. August 2018
München – Eine kurze Schlafdauer kann mit künftigen Herz-Kreislauf-Risiken verbunden sein. Entsprechende Daten eines 21 Jahre währenden Follow-ups hat Moa Bengtsson aus Göteborg, Schweden, auf dem Europäischen Kardiologiekongress in München präsentiert. Danach haben Männer mittleren Alters, die pro Nacht nur 5 Stunden oder weniger schlafen, ein doppelt so hohes Risiko, in den folgenden 20 Jahren ein schweres Herz-Kreislauf-Ereignis zu erleiden, als Männer mit 7 oder 8 Stunden Nachtschlaf.
Die Wissenschaftler hatten 759 Männer in ihre Studie einbezogen. „Männer mit einem Alter von 50 Jahren, die die kürzeste Schlafdauer aufwiesen, hatten ein doppelt so hohes Risiko mit 71 Jahren ein Herz-Kreislauf-Ereignis zu erleiden, als jene mit normaler Schlafdauer. Das galt auch, nachdem alle anderen Risikofaktoren berücksichtigt wurden“, sagte Bengtsson in München. „Die Erhöhung des kardiovaskulären Risikos bei unzureichendem Schlaf ist vergleichbar mit jener durch Rauchen oder Diabetes im Alter von 50 Jahren. Unsere Ergebnisse betonen die hohe Bedeutung des Schlafes“, sagte Bengtsson.
Eine Studie aus Spanien unterstützt diese Ergebnisse: Danach hat ein erhöhtes Arteriosklerose-Risiko, wer täglich weniger als 6 Stunden schläft oder häufig in der Nacht aufwacht. „Zu wenig Schlaf und Unruhe während der Nacht sollten als Risikofaktoren für das Verstopfen oder Verengen von Arterien gesehen werden“, sagt Fernando Dominguez, Madrid, bei der Präsentation der sogenannten PESA-Studie in München.
Die PESA-Studie untersuchte das Schlafverhalten von 3.974 gesunden Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren über eine Woche. Die Studienteilnehmer wurden in Untergruppen eingeteilt, mittels dreidimensionalem Ultraschall wurde Arteriosklerose in den Hals- und Bein-Arterien gemessen.
Nachdem alle wichtigen Risikofaktoren statistisch berücksichtigt worden waren, zeigte sich, dass Studienteilnehmer mit sehr kurzer Schlafdauer signifikant mehr Arteriosklerose aufwiesen als solche mit täglich 7 bis 8 Stunden Schlaf. Studienteilnehmer mit den meisten Schlafunterbrechungen hatten wesentlich häufiger mehrere Arterienabschnitte mit Arteriosklerose als jene mit den wenigsten Schlafunterbrechungen. © hil/aerzteblatt.de
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