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Bluttest-Start-up Theranos vor dem Aus

Mittwoch, 5. September 2018

/dpa

Palo Alto – Beim tief gefallenen Bluttest-Start-up Theranos gibt es die zweite Kündigungswelle binnen drei Monaten. Diesmal mussten 155 Mitarbeiter gehen, rund 40 Prozent der Belegschaft. 340 Stellen hatte Theranos bereits im Oktober 2016 abgeschafft. Das nach der Einstellung des Kerngeschäfts mit eigenen Laboren massiv geschrumpfte Unternehmen soll künftig mit nur noch 220 Mitarbeitern auskommen.

Palo Alto – Das Bluttest-Start-up Theranos, das einst mit Milliarden bewertet wurde und dann unter Betrugsvorwürfen zusammenbrach, steuert auf das endgültige Aus zu. Der aktuelle Plan sei, die Firma aufzulösen und das wenige verbliebene Geld an Gläubiger auszuschütten, heißt es in einer E-Mail an die Anteilseigner, die das Wall Street Journal heute veröffentlichte.

Während Investoren mehrere hundert Millionen Dollar in Theranos gepumpt hatte, dürften jetzt nur noch um die fünf Millionen zu verteilen sein. Theranos hatte versprochen, Bluttests zu revolutionieren, weil mit der Technologie des Start-ups für Proben nur wenige Tropfen genügten.

In einer der Finanzierungsrunden wurde die geheimniskrämerische Firma mit rund neun Milliarden Dollar bewertet. Doch die angebliche Erfolgsgeschichte platzte vor drei Jahren, nachdem das Wall Street Journal unter Berufung auf frühere Mitarbeiter berichtete, die Technologie von Theranos funktioniere mangelhaft – und Tests würden heimlich auf Maschinen anderer Hersteller durchgeführt. Die Enthüllungen lösten Ermittlungen diverser US-Behörden aus und zuletzt wurde im Juni der Gründerin und langjährigen Chefin Elizabeth Holmes in einer Anklageschrift Betrug von Investoren und Patienten vorgeworfen.

Nachdem Deals mit Partnern wie der Drogeriekette Walgreens unter der Last der Enthüllungen zerbrachen, holte sich Theranos im vergangenen Jahr einen Kredit vom Finanzinvestor Fortress, um zumindest an der Technologie weiterarbeiten zu können. Da es Theranos jedoch nicht gelang, neue Geldgeber oder Käufer zu finden, sollen die Patente der Firma jetzt an Fortress gehen. © dpa/aerzteblatt.de

LNS

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