Politik
IQWiG schätzt Kosten für nationales Gesundheitsportal auf rund fünf Millionen Euro jährlich
Donnerstag, 6. September 2018
Köln – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat sein finales Konzept für ein nationales Gesundheitsportal an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) übergeben. Das Portal soll nach dem Willen der Politik zum zentralen deutschen Internetangebot für Gesundheitsfragen werden. Ziele sind, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu steigern und Menschen mit geringerer Gesundheitskompetenz einen vereinfachten Zugang zu Beratungsangeboten zu ermöglichen.
Kern des Konzepts ist, dass sich Anbieter von evidenzbasierten Informationen zu Gesundheitsfragen – freiwillig und unter Beibehaltung ihrer Eigenständigkeit – auf gemeinsame Qualitätsstandards einigen und als Contentpartner ihre Inhalte auf einer kooperativen Plattform bereitstellen – dem nationalen Gesundheitsportal.
Das IQWiG sieht insgesamt eine ausreichende Grundlage für den Aufbau eines kooperativen Portals. „Wir empfehlen jedoch, das Portal schrittweise aufzubauen, sodass jeder Schritt auf die Bedürfnisse von Bürgern abgestimmt werden kann“, erklärte Klaus Koch, Leiter des Ressorts Gesundheitsinformation im IQWiG.
Das Portal sollte im ersten Schritt eine eigene Suchmaschine anbieten, die nur auf nachweislich qualitätsgesicherte Inhalte verweist. Zudem sollte es von Anfang an eine Orientierungs- und Navigationshilfe anbieten, um zum Beispiel gesundheitliche Beratungs- und Unterstützungsangebote zu finden. „Dieses Modul muss auf eine breite Zielgruppe ausgerichtet werden. Es kann dann schrittweise erweitert werden, bis zum Aufbau eines Vollportals“, so Koch.
Das IQWiG hat sich in seinem Konzept auf die Rahmenbedingungen eines nationalen Gesundheitsportals konzentriert, Einzelheiten der Umsetzung liegen in der Hand des künftigen Trägers. Dieser müsse frei von kommerziellen Interessen, gemeinnützig und wissenschaftlichen Grundsätzen verpflichtet sein.
Wichtig ist laut IQWiG qualifiziertes Personal und eine entsprechende finanzielle Ausstattung. Insgesamt schätzt das Qualitätsinstitut die jährlichen Kosten für den Portalbetrieb in der finalen Ausbaustufe auf etwa fünf Millionen Euro.
Das Ministerium teilte dem Deutschen Ärzteblatt heute auf Anfrage mit, es könne derzeit noch keine Angaben machen, wie es mit dem nationalen Gesundheitsportal weitergeht. © hil/aerzteblatt.de

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