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Politik

Vivy und Medatixx wollen Ärztedaten in elektronische Patientenakte einbinden

Montag, 17. September 2018

/Vivy, Jan Zappner

Berlin – Ab dem kommenden Jahr soll die elektronische Gesundheitsakte „Vivy“ eine Schnittstelle zum Praxissystem KV Connect bekommen. Darüber hinaus will Medatixx eine Schnittstelle zu Vivy in seine Praxisverwaltungssoftware integrieren. Das haben heute Vivy und Medatixx bekanntgegeben. 22.300 Praxen sollen dann zukünftig aus ihrer Software heraus Gesundheitsdaten verschlüsselt an Patienten mit Vivy-Akte senden können, wie es hieß.

„Mit KV-Connect Mobile bietet das KV-System eine kostenfreie Schnittstelle an, die es allen App-Herstellern ermöglicht, Daten zwischen Smartphones und allen Praxisverwaltungssystemen verschlüsselt auszutauschen”, erklärte KBV-Chef Andreas Gassen. Er zeigte sich erfreut, dass Vivy sich für die KV-Connect-Schnittstelle entschieden habe.

Jens Naumann, Geschäftsführer von medatixx, bezeichnete die Kooperation mit Vivy als „Wegbereiter für tiefgreifende Veränderungen in der ambulanten Versorgung“. Künftig könne man Patientendaten per Knopfdruck sicher und schnell aus der Praxissoftware in die Gesundheitsakte senden. „Es entsteht eine noch nie dagewesene Transparenz, die durch die Digitalisierung des Gesundheitswesens überhaupt erst ermöglicht wird”, sagte er.

Wie Vivy weiter mitteilte, wollen 14 Krankenkassen – darunter zum Beispiel die DAK-Gesundheit, IKK classic, IKK Nord, IKK Südwest sowie mehrere Betriebskrankenkassen – und zwei private Krankenversicherungen (Allianz Private Krankenversicherung und Barmenia) ihren Versicherten die App kostenfrei zur Verfügung stellen. Davon wären rund und 13,5 Millionen Versicherte umfasst.

Mit der App sollen Nutzer etwa Informationen und Dokumente wie den Impfpass, ärztliche Überweisungen und Befunde, U-Hefte oder den Mutterpass speichern können. Wer mehrere Medikamente nehmen muss, scannt den Code auf der Packung oder dem Medikationsplan und soll dann automatisch auf Wechselwirkungen aufmerksam gemacht werden. Auch könnten Mehrfachuntersuchungen vermieden werden, indem die App Ärzten Befunde zur Verfügung stellt. Zudem können Fitnesstracker mit der App gekoppelt werden, wie es hieß.

Die Datenhoheit liege allein bei den Nutzern, versichern die Verantwortlichen. Weder das Unternehmen Vivy noch die beteiligten Kassen oder andere Dritte könnten auf die Daten zugreifen. Datenübertragungen seien mit mehrstufigen Sicherheitsprozessen und einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert, zu der nur der Nutzer den Schlüssel habe. Die Daten würden ausschließlich auf deutschen Servern und somit nach europäischen Datenschutzbestimmungen gehostet.

Der Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse DAK, Andreas Storm, erklärte dazu, „Vivy“ werde besonders für Menschen mit chronischen Erkrankungen ein Gewinn sein, „weil sie beispielsweise ihren Medikationsplan immer dabei haben“. © may/kna/aerzteblatt.de

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