Politik
Hessen fordert Aufklärung zur Insolvenz des Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrums
Montag, 17. September 2018
Marburg/Wiesbaden – Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) fordert nach dem Insolvenzantrag des Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrums (MIT) Aufklärung von dem Unternehmen.
„Das Land Hessen erwartet nach der überraschenden Insolvenz-Anmeldung durch Geschäftsführer Markus Jones eine minutiöse Darlegung der Gründe, der Verantwortung und des zugrundeliegenden Sachverhaltes“, sagte Rhein einer Mitteilung zufolge. „Wir erwarten, dass der Betrieb fortgeführt wird und die Patientenversorgung sichergestellt ist.“ Der Minister lud die Beteiligten für die kommende Woche zu einem Gespräch nach Wiesbaden ein.
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Fast drei Jahre nach dem offiziellen Start des MIT zur Behandlung von Tumoren hatte die Betreibergesellschaft am vergangenene Mittwoch Insolvenz angemeldet. „Wir haben es nicht geschafft, die Patientenzahl so hochzufahren, dass die Anlage in ein wirtschaftlich stabiles Fahrwasser kommt“, sagte der Geschäftsführer Jones am vergangenen Freitag. Für den kostendeckenden Betrieb fehlten vier Millionen Euro im Jahr. Nun sei man auf der Suche nach „frischem Kapital“. Patienten sollen vorerst weiterbehandelt werden.
Um die innovative Therapieanlage hatte es jahrelang Streit wegen der Kosten gegeben. Das mehr als 100 Millionen Euro teure Zentrum ging im Oktober 2015 in Betrieb – eigentlich war der Start schon für das Jahr 2012 geplant gewesen. Bei der Partikeltherapie, die Ionenstrahlen nutzt, können Tumore punktgenau beschossen werden. © dpa/aerzteblatt.de

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