Politik
Nordrhein-Westfalen übernimmt 70 Prozent des Schulgelds bei Gesundheitsberufen
Montag, 17. September 2018
Köln – Nordrhein-Westfalen (NRW) will Berufe im Gesundheitsbereich attraktiver machen und plant daher, zunächst 70 Prozent der Ausbildungskosten zu übernehmen. Dies solle rückwirkend zum 1. September 2018 geschehen, kündigte der Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums, Axel Birkenkämper, am vergangenen Samstag im WDR an.
Auf längere Sicht wolle man das Schulgeld komplett übernehmen. Die Schulgeldbefreiung stehe auch auf Bundesebene im Koalitionsvertrag. Der Landtag muss dem Plan noch zustimmen. Jährlich wolle die Landesregierung ab 2019 25 Millionen Euro für die Übernahme der Ausbildungskosten bereitstellen, hieß es weiter.
Die Arbeit von Logopäden, Krankengymnasten und Physiotherapeuten etwa werde in einer zunehmend älteren Gesellschaft immer wichtiger. Doch die Ausbildung sei teuer, für viele sogar zu teuer. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir in unserer alternden Gesellschaft auch genügend Nachwuchs in den nichtakademischen Gesundheitsberufen haben“, hatte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der Rheinischen Post gesagt.
Das durchschnittliche Schulgeld für einen Ergotherapeuten beträgt etwa 400 Euro im Monat. Mit der Änderung will Laumann ein ungerechtes System beenden. „Derzeit bezahlt der Staat dem Apotheker das Studium, der später in der Regel deutlich mehr verdient als seine Angestellten, die ihre Ausbildung selbst bezahlen müssen.“ © kna/dpa/aerzteblatt.de

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