Ausland
Zuwanderung überfordert kolumbianisches Gesundheitssystem
Dienstag, 18. September 2018
Bogotá – Kolumbiens Gesundheitssystem ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft von der Zuwanderung aus dem Krisenland Venezuela zunehmend überfordert. Die Gesundheitsversorgung kollabiere, erklärte der Leiter der Staatsanwaltschaft angesichts der großen Zahl an Flüchtlingen aus dem Nachbarland laut Berichten vom Montag. Die Regierung müsse „die Angelegenheit sehr ernst nehmen“, so Fernando Carrillo.
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Das einst reiche Venezuela steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben mindestens 2,3 Millionen Menschen das Land verlassen. Kolumbien hat bereits über 900.000 Venezolaner aufgenommen. Auch andere Länder der Region sind mit der Zuwanderung zunehmend überfordert.
Größte Fluchtbewegung in der Geschichte Lateinamerikas
Der Economist sprach jüngst von der möglicherweise größten Fluchtbewegung in der Geschichte Lateinamerikas. Die selbst armen Anrainer sind mit der Integration der Geflüchteten zunehmend überfordert. In Brasilien kam es zuletzt bereits zu fremdenfeindlichen Angriffen auf Venezolaner.
Die kolumbianische Staatsanwaltschaft will die Folgen der Migration aus Venezuela nun mithilfe eines Programms überwachen. Durch eine Reihe von Besuchen in verschiedenen Regionen des Landes solle überprüft werden, welche Hilfe Flüchtlinge erhalten. Carrillo forderte die Regierung auf, die Politik so zu gestalten, dass auch für die Geflohenen aus dem Nachbarland gesorgt werde. © dpa/aerzteblatt.de

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