Ärzteschaft
Neue nationale Versorgungsleitlinie Asthma erschienen
Montag, 24. September 2018
Berlin – Eine grundlegend überarbeitete Version der nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Asthma hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) vorgestellt.
Die Leitlinie fasst in 119 Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Asthma den aktuellen Wissensstand für alle an der Versorgung Beteiligten zusammen. Für die Klassifikation und Behandlung des Asthmas ist danach die Asthmakontrolle entscheidend. Sie ergibt sich aus der Symptomatik und dem Risiko für eine Verschlechterung des Asthmas.
Die früher verwendete Einteilung nach dem Schweregrad hat keinen Stellenwert mehr. Die Grundprinzipien der Therapie sind hingegen geblieben: Reicht die Bedarfsmedikation nicht aus, sollen Patienten kontinuierlich inhalative Corticosteroide erhalten. Diese behandeln die Entzündung, die der Erkrankung zugrunde liegt. Von einer Monotherapie mit langwirkenden Beta-2-Sympathomimetika ohne ICS raten die Leitlinienautoren deutlich ab.
Schulungen helfen den Patienten beim Selbstmanagement der chronischen Erkrankung. Daher ist es laut der Leitlinie wichtig, allen Patienten mit einer Langzeittherapie die Teilnahme an Schulungen zu ermöglichen. Das gilt besonders auch für die Handhabung eines Inhalationssystems: „Wer ein neues Inhalationssystem erhält, benötigt eine Einweisung. Der Patient übt in der Arztpraxis die korrekte Handhabung und führt sie vor. Auch die Apotheke kann hier unterstützen. Ein Wechsel des Inhalationssystems soll vermieden werden, wenn der Patient gut zurechtkommt“, heißt es in einer Übersicht der wichtigsten Leitlinienempfehlungen.
Apotheker warnen vor Bedienungsfehlern bei Asthma-Inhalativa
Berlin – Fehlanwendungen bei Inhalativa gegen Asthma und andere Atemwegserkrankungen sind „an der Tagesordnung“. Diese Auffassung vertreten Referenten auf der pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Vorteile der Inhalativa sollen unter anderem der schnelle Wirkeintritt und geringere systemische Nebenwirkungen sein. „Dem stehen aber einige Nachteile
„Alle Patienten sollen zu körperlicher Aktivität ermutigt werden. Jüngere Patienten können – auch aus sozialen Gründen – gut an normalen Sportangeboten teilnehmen. Lungensportgruppen sind eher für ältere oder schwerer erkrankte Patienten geeignet. Voraussetzung für die sportliche Betätigung ist eine gut eingestellte medikamentöse Therapie“, heißt es dort weiter.
Träger des NVL-Programms sind die Bundesärztekammer (BÄK), die Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Die Redaktion hat das ÄZQ übernommen. © hil/aerzteblatt.de

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