Vermischtes
Mammografiescreening erlaubt frühzeitigere Diagnose von aggressiven Tumorsubtypen
Montag, 8. Oktober 2018
Münster – Das Mammografiescreening ermöglicht eine frühzeitige Diagnose auch von aggressiven Tumorsubtypen. Das berichten Wissenschaftler des Referenzzentrums Mammografie am Universitätsklinikum Münster.
Die Wissenschaftler analysierten mithilfe des Landeskrebsregisters Nordrhein-Westfalen 53.375 Untersuchungen aus der Zeit der Einführung des Mammografiescreening-Programms. Sie erfassten dabei die Diagnose von Brustkrebs im Screening und im nachfolgenden zweijährigen Intervall nach einer unauffälligen Screeninguntersuchung.
Sie definierten außerdem Subgruppen hinsichtlich der Tumoraggressivität. Dafür zogen sie immunhistochemischen Untersuchungen, die Bestimmung von Hormonrezeptoren und den sogenannten Her2-neu-Status heran. Sogenannte Her2 -positive und triple-negative Mammakarzinome definierten sie als „aggressiv“.
Die Analyse dieser so definierten aggressiven Mammakarzinome zeigte unter hormonrezeptornegativen und Her2-positiven Karzinomen sechsfach höhere und unter triple-negativen Karzinomen zweifach höhere Erkennungsraten im Screening als im Intervall. Aggressive invasive Mammakarzinome wurden unter 60 - bis 69-jährigen Frauen im Screening mit der höchsten Rate diagnostiziert.
„Die Ergebnisse sind ein weiterer Beleg, dass eine systematische Brustkrebs-Früherkennung Sinn macht“, kommentierte Walter Heindel vom Referenzzentrum für Mammografie des Universitätsklinikums Münster die Ergebnisse.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland wurde seit 2005 das Mammografiescreening-Programm aufgebaut, um bundesweit jeder Frau zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr eine qualitätskontrollierte Brustkrebs-Früherkennung anzubieten. © hil/aerzteblatt.de

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