Medizin
Betaine könnten gesundheitsförderliche Wirkungen von Vollkornproduken mitverantworten
Donnerstag, 18. Oktober 2018
Kuopio – Eine vollkornreiche Ernährung gilt neben anderen Lebensstilfaktoren als besonders gesundheitsförderlich – unter anderem soll sie das kardiovaskuläre Risiko reduzieren, zur Erhaltung eines gesunden Gewichts beitragen und vieles mehr. Wissenschaftler der Universität Ostfinnland in Kuopio sind jetzt den molekularen Mechanismen hinter dem gesundheitlichen Nutzen von Vollkorn nachgegangen. Ihre Arbeit ist im American Journal of Clinical Nutrition erschienen (doi 10.1093/ajcn/nqy169).
„Wir wissen zum Beispiel, dass eine hohe Aufnahme von Vollkorn vor Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Bis jetzt haben wir jedoch die zellulären Mechanismen nicht verstanden, durch die eine vollkornreiche Ernährung unseren Körper beeinflusst“, erklärte die Leiterin der Arbeitsgruppe Kati Hanhineva.
Die Wissenschaftler untersuchten die Fragestellung im Tierversuch an Mäusen und an Menschen – dabei rekrutierten sie zwei Studiengruppen: 69 Personen aus Finnland und 54 aus Italien. Die Studienteilnehmer zeigten Symptome eines metabolischen Syndroms und wurden von den Forschern einer Vollkorn- und einer Kontrollgruppe zugeordnet. Bei nachfolgenden Plasmanalysen konzentrierten sich die Forscher vor allem auf Betainverbindungen. Außerdem bestimmten sie Insulinsekretion und Insulinresistenz, unter anderem mit einem Oralen Glucose Toleranz Test.
Die Analyse zeigte einen signifikanten Anstieg der Betainverbindungen nach der zwölfwöchigen Vollkornnahrung. Dieser Anstieg wurde bei Mäusen und beim Menschen gemessen. Die Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen höheren Betainverbindungen und einem verbesserten Glukosestoffwechsel. „Pipecolic acid betaine zum Beispiel ist besonders interessant. Ein erhöhter Gehalt an pipecolinsäurehaltigem Betain nach dem Verzehr von Vollkorn war unter anderem mit einem niedrigeren Glukosespiegel nach der Mahlzeit verbunden“, erläuterte Hanhineva.
„In Zukunft wollen wir die vielfältigen Auswirkungen dieser neuen Verbindungen auf den menschlichen Körper genauer analysieren“, Hanhineva. Dabei werde es auch darum gehen, wie Darmmikroben möglicherweise zur Bildung dieser Verbindungen beitragen. © hil/aerzteblatt.de
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