Vermischtes
Tod eines Häftlings nach Legionelleninfektion gibt Rätsel auf
Donnerstag, 18. Oktober 2018
Hagen – Der Tod eines Häftlings des Hagener Gefängnisses durch eine Legionelleninfektion stellt die Behörden vor ein Rätsel. Es sei nach wie vor unklar, wie sich der Gefangene die Infektion zugezogen habe, sagte heute ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums in Düsseldorf. Die Infektion sei bisher weder bei Mitarbeitern noch bei anderen Gefangenen der Justizvollzugsanstalt aufgetreten.
Der 47-jährige Häftling war am vergangenen Freitag gestorben. Trotz Behandlung zuletzt in einer Spezialklinik in Aachen versagten seine Organe. Er war im geschlossenen Vollzug untergebracht, so dass er sich die Infektion im Gefängnis zugezogen haben dürfte. Wegen Drogendelikten zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt, hätte er seine Strafe noch bis 2025 absitzen müssen.
Das Gesundheitsamt der Stadt Hagen habe einen Tag vor seinem Tod in dem Gefängnis Wasserproben entnommen. Ergebnisse seien aber erst Anfang November zu erwarten. Eine Möglichkeit sei eine Ansteckung beim Duschen. Daher werde man die Duschen im betroffenen Gebäude vorsorglich mit Sterilfiltern ausrüsten.
Im Wasserdampf können sich Legionellen verbreiten und beim Einatmen zur Infektion führen. Um Erreger aufzuspüren, seien auch Zellen nach E-Zigaretten durchsucht worden, da sich bei deren Nutzung ebenfalls Dampf bildet. Gefunden wurde aber nichts, hieß es. © dpa/aerzteblatt.de

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