Vermischtes
Warentester vergeben nur ein „gut“ bei Geräten zur Blutdruck-Selbstmessung
Donnerstag, 25. Oktober 2018
Berlin – Von 14 getesteten Geräten zur Blutdruck-Selbstmessung – acht für den Oberarm und sechs für das Handgelenk – hat die Stiftung Warentest nur einem Gerät die Note „gut“ gegeben.
Acht erhielten die Note „befriedigend“, fünf Geräte nur „ausreichend“. Geprüft wurden Blutdruckmessgeräte für Messungen am Oberarm sowie am Handgelenk zu Preisen zwischen 15,30 und 79,50 Euro. Am besten schlägt sich ein Messgerät für 65 Euro, bei dem die Messung am Oberarm durchgeführt wird.
Die Deutsche Hochdruckliga/Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention begrüßte, dass sich die Stiftung Warentests des Themas angenommen habe, wies aber daraufhin, dass sie selbst ein anderes Testverfahren bevorzuge.
Die Hochdruckliga prüft auf Antrag der Gerätehersteller Blutdruckmessgeräte und verleiht ein Prüfsiegel für deren Messgenauigkeit. Die Tests finden durch unabhängige Prüfinstitute statt, welche dem Auftraggeber nicht benannt werden. Die Liga testet dabei allein die Messgenauigkeit.
Die Stiftung Warentest bewertete dagegen zusätzlich auch andere Faktoren. So fließt bei den Warentestern die Handhabung mit 30 Prozent in das Gesamtergebnis ein. Dazu zählen die Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung, Anzeigen und Bedienelemente und die Batterie- oder Akkulaufzeit.
„All das steht nicht im Fokus unserer Testung, zumal viele dieser Dinge auch subjektiv sind“, erklärt Bernhard Krämer, Mannheim, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga/Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. „Für uns Mediziner ist die Messgenauigkeit das wichtigste Kriterium“, betonte er.
Aus Sicht der Hochdruckliga sind zudem mindestens 96 Personen erforderlich, um ein hinreichend sicheres Urteil zu einem Gerät abzugeben. Von der Stiftung Warentest wurden die Geräte aber nur an lediglich 32 Probanden getestet.
„Wir sehen uns aber nicht im Prüfwettbewerb mit der Stiftung Warentest, sondern freuen uns darüber, dass sie auch Blutdruckmessgeräte testet. Denn dadurch wird die Blutdruckmessung in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gelenkt“, heißt es aus der Hochdruckliga.
„Das bei Weitem größte Problem ist schließlich, dass auch heute noch zu wenig Menschen ihre Blutdruckwerte kennen und selbst Menschen mit zu hohen Werten nicht regelmäßig unter standardisierten Bedingungen ihren Blutdruck messen“, so Krämer. © hil/aerzteblatt.de

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