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Ärzteschaft

Altersgerechte Behandlung von Kindern und Jugendlichen angemahnt

Montag, 12. November 2018

/Jan H. Andersen, stockadobecom

Berlin – Pädiatrische Fachverbände haben angemahnt, Kinder und Jugendliche altersgerechter zu behandeln. Diese hätten Anspruch auf eine Versorgung durch Ärzte, die speziell in der Behandlung von Kinder- und Jugendlichen ausgebildet worden seien, sagte der Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugend­medizin (DAKJ), Hans-Iko Huppertz, bei der Vorstellung eines Konsenspapiers zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen.

Das betreffe somatische ebenso wie psychosomatische und kinder- und jugend­psychiatrische Erkrankungen. An dem Papier haben sich maßgebliche Fach­gesellschaften und Verbände aus der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie beteiligt.

Darin appellieren die Verbände an die Politik, die Rahmenbedingungen für eine solche Versorgung zu schaffen. „Eltern finden nach der Geburt keinen Kinderarzt für das Neugeborene, weil es nicht mehr genügend Kinderärzte gibt. Kinderkrankenhäuser können schwerkranke Kinder nicht aufnehmen, weil Mangel an Pflegekräften herrscht. Eltern finden keinen Kinder- und Jugendpsychiater zur ambulanten Behandlung ihres Kindes in einer angemessenen Zeit, weil es zu wenig Kinder- und Jugendpsychiater gibt“, zählte Huppertz auf.

Das Recht auf Gesundheit und Behandlung durch Spezialisten, die in den Besonder­heiten ihrer Erkrankungen gut ausgebildet und erfahren sind, sei aber ein elementares Kinderrecht und stehe laut UN-Kinderrechtskonvention allen Kindern gleichermaßen zu, betonte die DAKJ. Die Fachgesellschaften und Verbände der Kinder- und Jugend­­medizin sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie fordern deshalb einer Erhöhung der Zahl der Ausbildungsplätze für Kinderkrankenpflege und der Zahl der Medizin­studienplätze.

Den pädiatrischen Verbänden geht es aber nicht allein um die Versorgung durch Kinderspezialisten. „Bei vielen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters sind die Ursache und die Entwicklung der Erkrankung unbekannt. Hier ist dringend Forschung notwendig, um neue Behandlungsmethoden zu entwickeln“, betonen sie.

Der DAKJ ist der Dachverband der kinder- und jugendmedizinischen Verbände in Deutschland. An dem Konsenspapier haben sich sechs Verbände beteiligt: der Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland (BKJPP). © hil/aerzteblatt.de

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