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Ärzteschaft

Bundesärztekammer rät zur Prävention von Lebererkrankungen

Mittwoch, 21. November 2018

/Henrik Dolle, stock.adobe.com

Berlin – Auf die große Bedeutung der Prävention von Lebererkrankungen hat die Bundesärztekammer (BÄK) hingewiesen. „Viele Leberkrankheiten sind im Frühstadium gut behandelbar. Wer seine Leberwerte kennt, kann schwerwiegende Krankheiten vermeiden“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Sucht und Drogen der BÄK, Josef Mischo. 

Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland mindestens fünf Millionen Menschen an der Leber erkrankt sind. Häufigste Ursache ist die Fettleber durch Übergewicht, Diabetes mellitus oder Alkohol. Viele Lebererkrankungen sind im frühen Stadium gut behandelbar. Doch eine Therapie sei nur möglich, wenn eine Lebererkrankung auch diagnostiziert werde, hieß es aus der BÄK.

Ein großes Problem sei der sehr hohe Alkoholkonsum in Deutschland. „Er ist mit 10,7 Liter reinem Alkohol pro Kopf und Jahr einer der häufigsten Gründe für die Entwicklung einer Lebererkrankung“, so Mischo. „Dauerhaft überhöhter Alkoholkonsum kann zu Veränderungen der Leberfunktion führen. Mögliche Folgen sind eine Verfettung der Leber bis hin zur Leberzirrhose“, erinnerte auch die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Heidrun Thaiss.

Gesunde erwachsene Frauen sollten nicht mehr als zwölf Gramm reinen Alkohol täglich zu sich nehmen. Das entspricht etwa einem Standardglas Alkohol am Tag. Männer sollten nicht mehr als 24 Gramm Alkohol pro Tag konsumieren. Unter einem Standardglas versteht man beispielsweise ein kleines Glas Bier (0,25 Liter) oder ein Achtel Glas Wein (0,125 Liter). Männer wie Frauen sollten an mindestens zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten, auch damit es nicht zu einer Gewöhnung und einer Abhängigkeit kommt, rät die BZgA.

„Neben bekannten Lebergiften wie Alkohol oder manchen rezeptpflichtigen Medika­menten können aber auch vermeintlich sanfte Naturheilmittel oder Nahrungs­ergänzungsmittel die Leber schädigen“, warnt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).

Mehrere Fälle von Leberschädigungen seien etwa für das Schöllkraut beschrieben, welches in Naturheilmitteln zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werde. Gerade Menschen, die bereits eine Lebererkrankung haben, sollten bei diesen Präparaten zurückhaltend sein und vor der Einnahme mit ihrem Arzt Rücksprache halten.

„Vorsicht ist auch angebracht bei Kräuterkombinationen, wie sie in der Traditionellen Chinesischen Medizin angewandt werden – vor allem, wenn nicht klar ist, welche Wirk- und Inhaltsstoffe sie genau enthalten“, sagte Christian Trautwein, Mediensprecher der DGVS und Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Stoffwechsel­krankheiten und internistische Intensivmedizin am Universitätsklinikum Aachen. © hil/aerzteblatt.de

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