Medizin
Schonendere Therapie bei Neuroblastom möglich
Mittwoch, 28. November 2018
Greifswald - Onkologen der Universitätsmedizin Greifswald um Holger Lode haben zusammen mit der Internationalen Gesellschaft für Kinderonkologie - Neuroblastom (SIOPEN) ein weniger belastendes Therapieregime für Kinder und Jugendliche mit Neuroblastom entwickelt. Die Arbeit ist in der Fachzeitschrift Lancet Oncology erschienen (doi 10.1016/S1470-2045(18)30578-3).
Neuroblastome gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Sie entstehen aus Zellen des sympathischen Nervensystems. Am häufigsten bilden sich die Tumoren im Nebennierenmark und entlang der Wirbelsäule. Die Mortalität der Erkrankung ist hoch.
„Eine Immuntherapie mit dem monoklonalen Anti-GD2-Antikörper Dinutuximab, kombiniert mit abwechselndem Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierendem Faktor und intravenösem Interleukin-2 (IL-2), verbessert das Überleben bei Patienten mit Hochrisiko-Neuroblastom“, berichten die Autoren. Bislang wurde diese Therapie immer kombiniert verabreicht - mit gravierenden Nebenwirkungen.
Ziel der Studie war, das ereignisfreie Überleben nach der Behandlung mit Dinutuximab beta und subkutanem IL-2 zu beurteilen, verglichen mit Dinutuximab beta allein bei Kindern und Jugendlichen mit Hochrisiko-Neuroblastom.
Die Wissenschaftler bezogen 422 Patienten in ihre Studie ein. Tatsächlich konnte das Forscherteam nachweisen, dass der Antikörper alleine genauso gut wirkt wie die Kombination aus Antikörpern und Zusatzstoffen.
„Mit diesem klaren Ergebnis wird die Immuntherapie beim Neuroblastom für betroffene Kinder und Jugendliche deutlich verträglicher bei gleicher Wirksamkeit“, sagte Lode, der auch geschäftsführende Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin in Greifswald ist. © hil/aerzteblatt.de
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