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IKK gesund plus setzt auf Sprachtherapie-App für Aphasie-Patienten

Dienstag, 4. Dezember 2018

/ BillionPhotos.com, stock.adobbe.com

Magdeburg – Die IKK gesund plus übernimmt künftig für Aphasiepatienten die Kosten für eine neue digitale Unterstützung. Mit einer durch das Unternehmen Neolexon entwickelten App für Logopädie können die Patienten mit einem Verlust des Sprachvermögens selbstständig üben.

„Wir haben eine Applikation entwickelt, auf die Patienten jederzeit Zugriff haben. Außerdem ermöglicht sie, Thema und Schwierigkeit der Übungsformen für jeden Patienten individuell einzustellen“, erläutern die Entwickler der App, die Sprachtherapeutinnen Mona Späth und Hanna Jakob. Das Übungsprogramm in der App wird individuell auf die Versicherten angepasst und ist eine Ergänzung zur logopädischen Behandlung.

„Die Digitalisierung der Lebenswelt schreitet voran und somit auch die Möglichkeiten, diese vielfältig einzusetzen. Auch in der Gesundheitsversorgung hilft es Patienten mit vielfältigen Beschwerden, durch gezielte Therapieformen ihre Lebensqualität zu verbessern“, sagte Uwe Schröder, Vorstand der IKK gesund plus.

Die Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung infolge einer Erkrankung des zentralen Nervensystems. Laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie sind rund 80 Prozent aller Aphasien Folge eines Schlaganfalls.

„Um nachweisbare Verbesserungen bei Aphasie zu erzielen, wird eine Übungsintensität von fünf bis zehn Stunden pro Woche von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in ihrer Leitlinie zur Rehabilitation aphasischer Störungen nach Schlaganfall gefordert“, informiert das Unternehmen in seinen Hintergrundinformationen zu der App.

Bei einer Therapiefrequenz von mindestens zehn Zeitstunden pro Woche seien auch in der chronischen Phase einer Aphasie Verbesserungen in der Kommunikationsfähigkeit zu erzielen. Doch trotz einer entsprechenden Studienlage finde in Deutschland in den meisten Fällen nur eine Stunde Sprachtherapie pro Woche statt. Darüber hinaus komme es beim Wechsel der Therapieeinrichtung im Rehabilitationsverlauf häufig zu unerwünschten Therapiepausen.

„Aufgrund dieser Missstände in der Versorgung hat das selbstständige Eigentraining zusätzlich zur Therapie eine hohe Bedeutung. Digitale Lösungen bieten hier wesentliche Vorteile. Sie können, im Gegensatz zu einem Übungsblatt, Rückmeldungen und Hilfen anbieten“, informiert Neolexon.

Die Neolexon UG ist eine Ausgründung der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Ein interdisziplinäres Team aus Sprachtherapeuten und Entwicklern hat zum Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse in die sprachtherapeutische Praxis zu überführen und mit digitalen Anwendungen die Versorgung von Patienten in der Logopädie zu verbessern. © hil/aerzteblatt.de

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