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Politik

Bundesregierung hält Mobilfunkstrahlung für gesundheitlich unbedenklich

Donnerstag, 13. Dezember 2018

/Roman Stetsyk, stockadobecom

Berlin – Es gibt keinen Beleg dafür, dass die Strahlung von Mobiltelefonen, WLAN-Geräten, Bluetooth-Schnittstellen oder auch von Babyüberwachungsgeräten für den Menschen gesundheitliche Risiken haben. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundes­regierung in einer neuen Unterrichtung an den Bundestag. „Im Bereich niedriger Intensitäten hochfrequenter Felder konnten gesundheitliche Beeinträchtigungen infolge nicht-thermischer Wirkungen in jahrzehntelanger Forschung bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden“, heißt es darin.

Im Jahr 2002 hat der Bundestag die Bundesregierung beauftragt, regelmäßig über die Forschungsergebnisse zu berichten, die sich auf die gesundheitliche Auswirkungen von Mobilfunktechnologien beziehen und auf die Möglichkeiten, deren Strahlungen zu vermindern. Die aktuelle Unterrichtung bezieht sich auf den Zeitraum von September 2016 bis Ende August 2018.

Im Fokus stehen hochfrequente elektromagnetische Felder. Sie umfassen den Frequenzbereich von 100 Kilohertz bis 300 Gigahertz und werden allgemein für die drahtlose Informationsübertragung genutzt, neben dem Mobilfunk auch für Hörfunk und Fernsehen sowie im Haushalt zum Beispiel für Schnurlostelefone, WLAN, Bluetooth und Babyüberwachungsgeräte.

Gewebeerwärmung ist maßgeblich

„Maßgeblich für die Beurteilung von möglichen gesundheitlichen Auswirkungen der hochfrequenten elektromagnetischen Felder ist nach dem derzeitigen wissen­schaftlichen Kenntnisstand weiterhin die Gewebeerwärmung. Erst wenn sich durch die Einwirkung hochfrequenter Felder die Körpertemperatur um deutlich mehr als ein Grad erhöhte, konnten in wissenschaftlichen Untersuchungen gesundheitlich bedeutsame Beeinträchtigungen nachgewiesen werden“, schreiben die Autoren der Unterrichtung.

Während die thermischen Wirkungen der hochfrequenten Felder unstrittig seien, drehe sich die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion allerdings eher die Frage, ob nichtthermische Wirkungen bei niedrigen Intensitäten zu gesundheitlichen Beein­trächtigungen führen könnten. Nichtthermische Effekte sind biologische Effekte, die nicht mit einer Erwärmung des Körpergewebes erklärt werden können, zum Beispiel mögliche „Kraftwirkungen“ auf einzelne Zellen. Diese träten im Mobilfunkfrequenz­bereich aber erst bei wesentlich höheren Intensitäten auf als die thermischen Wirkungen.

Kausaler Zusammenhang zu Beschwerden von elektrosensiblen Personen nicht nachweisbar

In der öffentlichen Diskussion spielt außerdem ein „Elektrosensibilität“ genanntes Phänomen immer wieder eine Rolle, also die Frage, ob es Personen gibt, die besonders empfindlich auf hochfrequente Felder reagieren, sodass bei Ihnen diverse gesund­heitliche Beschwerden ausgelöst werden könnten.

„Betrachtet man hierzu die Ergebnisse der nationalen und internationalen Studien, so hat sich an der Einschätzung des Bundesamtes für Strahlenschutz, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen den Beschwerden der elektrosensiblen Personen und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern nicht nachweisbar ist, nichts geändert“, schreibt die Bundesregierung. Diese Einschätzung teile auch die Weltgesundheits­organisation (WHO).

„Auch auf der Basis der neueren Ergebnisse kann festgestellt werden, dass durch die geltenden Grenzwerte der Verordnung über elektromagnetische Felder die Bevölkerung ausreichend vor gesundheitlichen Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder geschützt ist“, lautet das Fazit der Bundesregierung.

Eine vollständige Entwarnung will sie dennoch nicht geben: „Wissenschaftliche Unsicherheiten bestehen weiterhin hinsichtlich der Frage nach möglichen Langzeitrisiken bei intensiver Handynutzung über mehr als 15 Jahre. Außerdem könnten Kinder, ältere Menschen oder Kranke empfindlicher auf hochfrequente elektromagnetische Felder reagieren als gesunde Erwachsene“, schreiben die Autoren der Unterrichtung. Das Bundesamt für Strahlenschutz sehe weiterhin Forschungsbedarf zur Klärung dieser offenen Fragen. © hil/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #91136
Schall Heidrun
am Donnerstag, 31. Januar 2019, 06:12

Risikobewertung für die Zivilgesellschaft gehört nicht in die Hände von Laien

@kapka
Internationale Studien gelesen zu haben, bedeutete nicht den Inhalt der Studien auch verstanden zu haben. Ich empfehle "Mobilfunkstudien: Bewertung der Ergebnisse durch Laien" von Dr. Giulia Ratto
Avatar #755495
kapka
am Donnerstag, 17. Januar 2019, 03:28

Funktechnik der US-Spezialeinheiten mit speziellem Chip!!!

Im INternet gibt es eine Dokumentation über die Entwicklung eines speziellen Chips für Handys (bzw. andere Funktechnik), der die gesundheitlichen Folgen des E-Smogs verhindert. Die Entwickler stammen aus Skandinavien, entwickelt wurde in den USA und der Auftraggeber war die US-Army. Die wollte nämlich ihre teuer ausgebildeten Spezialkräfte nicht auch noch den erheblichen gesundheitlichen Risiken durch Mobilfunkstrahlung aussetzen. Aber bei der US-Army arbeiten bestimmt nur Spinner die auf solchen pseudowissenschaftlichen Humbug wie gesundheitliche Folgen von Mobilfunk hereinfallen ... (Ironie). Bedarf es noch eines weiteren Beweises für die Schädlichkeit von Mobilfunk?
Avatar #755495
kapka
am Donnerstag, 17. Januar 2019, 03:23

@ Schall Heidrun, Geschäft mit der Angst

Na Frau Schall, Sie werfen ja alles in einen Topf ... E-Smog scheint bei Ihnen nur etwas mit Geschäften, Angst, Pseudowissen usw. zu tun zu haben. Na ja so etwas schreibt man halt, wenn man zu faul ist, die internationalen Studien zu lesen , denn dort stehen die Folgen des E-Smog ja schwarz auf weiß und wissenschaftlich gesichert.
Avatar #91136
Schall Heidrun
am Montag, 7. Januar 2019, 08:55

Das Geschäft mit der Angst

Mit der Angst vor Elektrosmog lassen sich Geschäfte machen. Man filtert passend für's Geschäftsmodell Informationen und unterschlägt konsequent alle Entwarnungen. Hoch im Kurs steht Pseudowissen und Pseudowissenschaft. Immer wider kommt es vor, dass Geschäftemacher angeben, sie seien Elektrosensibel. Passende Geschichten gibt es dazu auf einschlägige Webseiten. Sehr zum Ärgernis, orientieren sich verantwortungsvolle Politiker nicht an selbst ernannte Experten oder Scharlatane. Frustriert zurück bleiben unbelehrbare Wutbürger und Geschäftemacher.
Avatar #49132
Geue
am Donnerstag, 20. Dezember 2018, 15:28

UNBEDENKLICHKEIT?

HALLO!
Dazu: "Wie kommt es denn nun , dass einige Menschen (scheinbar) nicht auf Mobilfunk reagieren, andere aber schon?" ist anzumerken, dass natürlich die meisten Mitmenschen NICHT WISSEN, dass sie reagieren. Siehe Forschung: Änderung der Blutviskosität, Öffnung der Blut-Hirn-Schranke, Nervosität, Schlafstörungen etc.
Da die Kausalität festzustellen ist nicht gerade einfach.
Insofern DANKE AN KAPKA, der die politischen Hintergründe plastisch dargestellt hat. Schöne neue Welt...
Avatar #756786
Wulf-DietrichRose
am Freitag, 14. Dezember 2018, 12:42

Digitale Demenz

Die Weltgesundheits-Organisation WHO bewertet Mikrowellenstrahlung als möglicherweise krebserregend. Versicherungs-Gesellschaften stufen Mikrowellen, wie sie z.B. von WLAN, Mobilfunk-Antennen und Handys ausgehen, in die Kategorie der potentiell höchsten Risiken ein. Ein rechtskräftiger aktueller Gerichtsentscheid aus Italien hat im April 2017 in letzter Instanz den Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und der Entstehung von Gehirntumoren bestätigt.

Wir leben in einem Mikrowellensmog aus Funksignalen für Mobilfunk, Rundfunk und Fernsehen, Radar, militärische Überwachung, Datenübermittlung, Richtfunk, Radaranlagen und Polizeifunk, dem wir kaum ausweichen können. Unwissend holen wir uns weitere Strahlenschleudern wie WLAN, DECT-Schnurlostelefone, Smartphone, Mikrowellenherde, Babyphone, vernetzte Haushaltsgeräte und digitale Spielzeuge in unsere Wohnungen.
Wer wissen will, warum in den nächsten Jahren ein großer Teil der Bevölkerung unter digitaler Demenz leiden wird, sollte das Buch >Mikrowellen töten leise< lesen.

Avatar #755495
kapka
am Freitag, 14. Dezember 2018, 01:08

Dümmer gehts (n) immer ...

Da glaubt man "dümmer gehts nimmer" und dann liest man so eine Antwort der Bundesregierung, die wohl nur dazu da ist, dem Ausbau von 5G die Unbedenklichkeit zu attestieren, damit dieser Strahlenwahnsinn gebaut werden kann. Statt 3 Hauptstrahlrichtungen pro Antenne (alle 120 Grad) sind es dann 240 einzelne kleine Antennen in quasi alle Richtungen und in Blocks zu 10 übereinander. Internationale Wissenschaftler mahnen bereits, dass bei den zu erwartenden Strahlungen in der Nähe von Gehwegen, etwa an Straßenkreuzungen, Herzschrittmacher reihenweise ausfallen werden!
Die Wahrheit zur ganzen Mobilfunktechnik kann man sich in den zahlreichen wissenschaftlichen Studien ansehen, die u.a. bei Diagnose-Funk verlinkt sind. Dort wird eine große Anzahl massiver gesundheitlicher nicht-thermischer Folgen weit unterhalb der Grenzwerte nachgewiesen, vor allem diverse wichtige Stoffwechselvorgänge von Zellen werden gestört.
Nicht umsonst haben etliche Länder ihre Grenzwerte für Mobilfunk erheblich angepasst, nur Deutschland bleibt weiter ein Eldorado für massive Mobilfunkstrahlung. Dabei muss man nur mal durch eines der Zentren deutscher Städte gehen, die massives öffentliches WLAN haben und dort mal die Menschen befragen, die in der Nähe wohnen und diesem somit ständig ausgeliefert sind, was sich alles an gesundheitlichen Veränderungen eingestellt hat, seit die WLAN in Betrieb sind.
Die Behauptung, Elektrosensibilität sei Quatsch, ist wirklich schon als grob fahrlässig zu betrachten. Wenn bereits "Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens" davon beroffen sind, die zuvor in international hohen Positionen tätig waren und sicher keine "Spinner" sind, sollten Politiker und sonstige Verantwortliche doch mal eine realistische Betrachtung des Themas anstreben, statt an die Steuereinnahmen aus der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen und schöne Posten in den Mobilfunkfirmen zu denken.
Wie kommt es denn nun , dass einige Menschen (scheinbar) nicht auf Mobilfunk reagieren, andere aber schon? Ganz einfach - es geht um Resonanz, die da ist (und etwas bewirkt) oder nicht da ist. Am besten zu verstehen an einem Beispiel, selbst wenn es ggf etwas "hinkt": Es gibt Menschen, die finden Heavy Metal Musik toll und finden Gefallen daran und es gibt Menschen die davon Kopfschmerzen und andere Symptome bekommen, jeder Mensch reagiert eben anders auf Frequenzen, denn Musik ist letztlich nichts weiter als diverse Frequenzen, übrigens auch Sprache!
Unsere Politik hat ihre Verantwortung für die Gesundheit der Gesellschaft schon lange an die Lobbyisten verloren. In anderen Ländern wird sowohl LTE als auch 5G NICHT eingeführt, solange die gesundheitlichen Risiken nicht eindeutig geklärt sind.
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