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Den Geruchsinn digitalisieren

Freitag, 22. April 2022

/ goanovi, stock.adobe.com

Jena – Drei Partnerinstitute aus Deutschland, Israel und Finnland wollen gemeinsam mit dem Projekt „Smart Electronic Olfaction for Body Odor Diagnostics“ (SMELLODI), das gerade gestartet ist, eine Technologie entwickeln, die den Weg für die Digitalisierung des Geruchsinns ebnet. Dies erklärte heute die Universität Jena.

In dem von der Europäischen Union (EU) mit rund drei Millionen Euro geförderten Projekt sollen in den kommenden drei Jahren intelligente elektronische Sensoren entwickeln werden, die gesunde und durch Krankheit veränderte Körpergerüche erkennen und digital übertragen können.

Sogenannte elektronische Nasen (eNoses) werden schon jetzt in verschiedenen Bereichen eingesetzt, ein echter Durchbruch bei der Digitalisierung des Geruchssinnes ist aber noch nicht gelungen. Dabei könnte die elektronische Erkennung von Gerüchen unter anderem das Gesund­heits­wesen revolutionieren. An diesem Punkt möchte SMELLODI ansetzten.

„Der menschliche Körpergeruch wird unter anderem durch die Ernährung, aktuelle Entzündungs­prozesse und den Hormonhaushalt beeinflusst“, erläuterte die Psychologin Ilona Croy von der Universität Jena, die am Projekt beteiligt ist. Folglich könnten Veränderungen des Körperge­ruches Hinweise auf Krankheiten liefern. Mitunter deutlich früher als andere diagnostische Instrumente.

Eine eNose, die Veränderungen im Körpergeruch erkennt, könnte daher wertvolle Informationen verfügbar und interpretierbar machen, die in der Medizin bislang weitgehend ungenutzt bleiben.

Die in SMELLODI angedachte Technologie hat nach Meinung der Projektpartner das Potenzial, ein schnelles, unmittelbares und nicht-invasives Diagnoseinstrument zu werden. „Die Marktpers­pektiven für eine solche Technologie sind enorm und reichen von Geräten für den Massenmarkt bis hin zu hochspezialisierten Diagnosegeräten“, sagte Alexander Croy von der ebenfalls am Projekt beteiligten Universität Jena.

Zum Projektkonsortium gehören neben der Friedrich-Schiller-Universität Jena auch die Hebrä­ische Universität Jerusalem aus Israel, die Universität Tampere aus Finnland, das Dresdner Startup SmartNanotubes Technologies GmbH sowie die Technische Universität Dresden, die das Projekt koordiniert. © emi/aerzteblatt.de

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