Heiko Maas (SPD, links) zusammen mit Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege. /picture alliance, Kay Nietfeld
Kinshasa – Der kongolesische Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege wird nach Morddrohungen unter Schutz gestellt. Die Regierung in Kinshasa beschloss nach eigenen Angaben Schutzmaßnahmen, nachdem der berühmte Gynäkologe und sein Team Hass-Mails und Todesdrohungen erhalten hatten.
Zuvor hatte Mukwege sich für die Einrichtung eines internationalen Strafgerichts für die in den vergangenen 20 Jahren gegen Zivilisten im Osten des Landes verübten Verbrechen ausgesprochen.
Mukwege hatte im Juli gefordert, ein Sondertribunal solle die seit Angang der 1990er-Jahre im Osten der Demokratischen Republik Kongo verübten Gräueltaten untersuchen. Dabei waren zahllose Menschen getötet und Millionen weitere in die Flucht getrieben worden.
Der Osten des Kongo war zwischen 1996 und 2003 Schauplatz zweier Kriege. Bis heute ist er von zahlreichen Konflikten zwischen rivalisierenden Ethnien und Milizen zerrüttet.
Mukwege wurde 2018 für seinen Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Kriegswaffe mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Der Gynäkologe hatte 1999 in seiner von Gewalt geprägten Heimat im Ostkongo ein Krankenhaus gegründet, in dem seither mehr als 50.000 Vergewaltigungsopfer behandelt wurden. © afp/aerzteblatt.de
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