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Ärzteschaft

Ischämische Herzerkrankung bei Männern doppelt so häufig

Donnerstag, 13. August 2020

/peterschreiber.media, stock.adobe.com

Berlin – Eine ischämische Herzerkrankung ist in Deutschland bei Männern sehr viel häu­figer als bei Frauen. Das zeigt eine neue Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Danach waren Männer mit acht Prozent mehr als doppelt so oft betroffen wie Frauen (3,9 Prozent).

Zudem entwickelte sich die Erkrankungshäufigkeit im Untersuchungszeitraum bei Frauen und Männern unterschiedlich. Während die Prävalenz bei Frauen um 14 Prozent zurück­ging, blieb diese bei Männern zwischen den Jahren 2009 und 2018 nahezu unverändert.

Die ischämische Herzerkrankung ist in Deutschland und weltweit die häufigste Todesur­sache und verursacht hohe gesamtgesellschaftliche Kosten. Die Autoren der neuen Studie haben für ihre Arbeit die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten der Jahre 2009 bis 2018 ausgewertet. Ziel war dabei nicht nur die Analyse von zeitlichen Trends, sondern auch eine regionale Zuordnung.

„Der aktuellen Entwicklung der Prävalenz in der Bevölkerung auch unter Berücksichti­gung regionaler Variationen kommt eine wesentliche Bedeutung in der Abschätzung ge­sellschaftlicher Kosten, der Planung medizinischer Versorgungsbedarfe und der Identi­fi­zierung wichtiger Zielgruppen für präventive Maßnahmen zu“, hieß es aus dem Zi.

Die Wissenschaftler ermittelten, dass im Jahr 2018 der Anteil Erkrankter unter gesetzlich Versicherten in Ostdeutschland am höchsten war. Die Diagnoseprävalenz betrug hier 8,9 Prozent, in Westdeutschland dagegen nur 5,6 Prozent. Berücksichtigt man den Einfluss der unterschiedlichen Altersstruktur in Ost und West, so verringert sich der Unterschied auf 1,4 Prozentpunkte (Prävalenz Ost: 6,7 Prozent, West: 5,3 Prozent).

Die regionale Verteilung der Prävalenz im Jahr 2018 variierte ohne Altersausgleich um den Faktor 2,3 zwischen Baden-Württemberg (4,7 Prozent), der Region mit dem niedrig­sten, und Sachsen-Anhalt (10,8 Prozent), der Region mit dem höchsten Wert.

Allerdings haben sich die regionalen Unterschiede in den vergangenen zehn Jahren offenbar zunehmend angeglichen, denn in den Jahren 2009 bis 2018 ging der Anteil Erkrankter in den östlichen Bundesländern um insgesamt 16 Prozent zurück. Im gesamten Bundesgebiet lag der Rückgang bei sieben Prozent. © hil/aerzteblatt.de

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