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Politik

Nationale Strategie zur Stillförderung beschlossen

Mittwoch, 7. Juli 2021

/stanislav_uvarov, stock.adobe.com

Berlin – Die Bundesregierung will das Stillen von Babys stärker fördern. Dazu beschloss das Kabinett heute eine Nationale Strategie zur Stillförderung. Deren Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für das Stillen zu verbessern und die Akzeptanz der Öffentlichkeit zu erhöhen. Auch sollen die Stillmotivation in Deutschland gesteigert und Frauen nach ihrem individuellen Bedarf unterstützt werden.

Konkret steht damit eine Überprüfung des Angebots der Stillberatung an. Auch soll sichergestellt wer­den, dass alle für das Thema relevanten Berufsgruppen aus den Bereichen Gesundheit, Pflege und Fa­milie ent­sprechend qualifiziert sind. Arbeitgeber will die Bundesregierung dazu anregen, das Stillen ebenfalls zu fördern.

Zudem sollen künftig systematisch Daten zum Stillverhalten erhoben werden. Eine Studie hatte von 2017 bis 2019 die Rahmenbedingungen des Stillens in Deutschland untersucht und ergeben, dass Deutschland bislang nur moderat stillfreundlich ist. Es sei wissenschaftlich gut belegt, dass Muttermilch die optimale Ernährung für Säuglinge sei und Stillen die Gesundheit von Mutter und Kind fördere, hieß es vonseiten der Regierung.

Langfristig gesehen seien gestillte Kinder im späteren Kindes- oder Erwachsenenalter deutlich seltener übergewichtig als nicht gestillte Säuglinge. Auch litten sie seltener an Diabetes Typ 2. Bei den Müttern sinke zudem das Risiko für Krebserkrankungen der Brust, der Eierstöcke und der Gebär­mutterschleim­haut sowie ebenfalls das Erkrankungsrisiko für Diabetes Typ 2.

„Für Mütter muss es selbstverständlich sein können, ihre Kinder zu stillen. Dafür wollen wir Verständnis und Räume schaffen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Stillen fördere die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mutter und Kind. Mit der Nationalen Stillstrategie solle erreicht werden, „dass Mütter die nötige Unterstützung dafür erhalten“.

Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) erklärte, Stillen solle auch im öffentlichen Raum unterstützt werden. „Wichtig ist, dabei keinen Druck auf Mütter auszuüben. Jede Mutter solle ihr Kind so versorgen können, wie es für sie und ihr Baby am besten sei. Natürlich muss das auch für erwerbstätige Mütter gelten.“ Den Müttern müsse nicht nur das Stillen im Berufsalltag ermöglicht werden, sie müssten auch Anspruch auf eine stillfreundliche Umgebung haben.

Die Stillstrategie soll unter anderem Arbeitgeber und Einrichtungen dabei unterstützen, entsprechende Veränderungen zu schaffen, fügte Lambrecht hinzu. Es gehe darum, dass Stillrechte nicht nur theoretisch bestehen, sondern auch von jeder Mutter gelebt werden könnten.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) erklärte, sie wolle eine ausgewogene Ernährung in allen Lebensphasen unterstützen. Dabei komme dem Stillen eine besondere Bedeutung zu. „Die ersten 1.000 Tage im Leben sind daher ein Schwerpunkt meiner Ernährungspolitik.“

Die Nationale Strategie beruht auf Empfehlungen, die Fachleute von Berufs- und Fachverbänden, öffent­lichen Institutionen, der Länder, kommunaler Spitzenverbände, Krankenkassen, medizinischer Fakultäten und Kliniken sowie der Nationalen Stillkommission erarbeitet haben. © kna/afp/aerzteblatt.de

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