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Politik

Spahn will die Pflege stärker digitalisieren

Donnerstag, 5. November 2020

/picture alliance, AP Pool, Michael Sohn

Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angekündigt, die Pflege in fünf Bereichen stärker digitalisieren zu wollen.

„Zum einen sollen die Pflegeheime und ambulanten Pflegedienste über die elektronische Patientenakte ab dem kommenden Jahr besser mit den Krankenhäusern und Arztpraxen vernetzt werden“, sagte Spahn heute bei der Eröffnung der Berliner Pflegekonferenz.

Zudem sollen die Abrechnungen digitalisiert werden. „Heute gibt es bei den Abrechnun­gen vielfach noch einen Papierkrieg“, kritisierte Spahn. „Das finde ich im 21. Jahrhundert nicht mehr angemessen.“

Auch die Arbeitsorganisation soll digitaler werden. „Ich habe Modellprojekte gesehen, bei denen sich die Mitarbeiter eines ambulanten Pflegedienstes über digitale Tools selbst den Touren- und Schichtplan zusammengestellt haben“, erklärte Spahn. Danach sei der Krankenstand auf ein Viertel gesunken, weil die Arbeitszufriedenheit so gestiegen sei.

Schließlich soll die Weiter- und Fortbildung stärker digitalisiert werden sowie konkrete Anwendungen, zum Beispiel mithilfe von Apps zur Sturzprophylaxe, mithilfe von Tele­pflege oder Robotik.

„Ich erlebe Widerstände gegen diese Ideen, weil sich Arbeitsabläufe ändern müssen und es immer auch diejenigen gibt, die sich nicht verändern wollen“, sagte Spahn. „Ich glaube aber, dass sich diese Widerstände überwinden lassen, wenn die Menschen erleben, dass ihnen die Digitalisierung im Alltag hilft.“ © fos/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #682800
Praxis No
am Freitag, 13. November 2020, 03:43

Belastung zur falschen Zeit

Hat Herr Spahn zur Zeit nichts wichtigeres zu tun, als die Digitalisierung im Galopp voranzutreiben? Alle Menschen die in Pflege und Behandlung von Patienten tätig sind, haben zu Corona-Zeiten genug Belastung und keine Zeit für diese unnötige Eile und Veränderungen, die gerade nicht dringend nötig sind. Das betrifft gleichermaßen Arztpraxen, Krankenhäuser und auch Pflegeeinrichtungen.
Dazu kommt noch, dass die Daten nicht mehr sicher sind, wie es sich gerade in Finnland gezeigt hat:
"Vertrauliche Notizen aus Psychotherapiesitzungen von zehntausenden Patien­ten sind in Finnland von Hackern gestohlen und teils veröffentlicht worden. Viele Patienten berichteten, von den Hackern per E-Mail erpresst worden zu sein. Die Ver­fasser forderten die Betroffenen auf, umgerechnet 200 Euro in der digitalen Währung Bit­coin zu überweisen – im Gegenzug würden sie die sensiblen Daten nicht ins Internet stell­en."
Vielleicht sollte sich Herr Spahn erst mal mehr Gedanken um die Sicherheit der Daten machen, die er da durchs Netz schicken will. Oder wer übernimmt die Verantwortung???
Avatar #644109
Wolf1701
am Donnerstag, 5. November 2020, 17:53

Widerspruch

Pflege zu digitalisieren ist ein Widerspruch in sich, wie sollen Bits und Bytes pflegen. Die Bürokratie kann man noch steigern.
LNS

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