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Genf – Der Anteil der Kinder unter fünf Jahren, die chronisch mit Hepatitis B infiziert sind, ist im vergangenen Jahr unter ein Prozent gefallen. Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum heutigen Welt-Hepatitis-Tag.
Bis Anfang der 2000er-Jahre – vor Einführung der Impfung – waren es noch fünf Prozent. Die WHO sprach von einem Etappensieg. „Damit haben wir die Zahl der Lebererkrankungen und des Leberkrebses für künftige Generationen deutlich reduziert“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.
Die Vereinten Nationen (UN) streben die Eliminierung der Virushepatitis bis 2030 als ein nachhaltiges Entwicklungsziel an. Bis 2020 sollte der Anteil unter ein Prozent sinken.
Weltweit leben nach Schätzungen der WHO mehr als 250 Millionen Menschen mit chronischer Hepatitis B. 90 Prozent der Kinder, die in ihrem ersten Lebensjahr infiziert werden, bleiben es ihr Leben lang. Jedes Jahr sterben daran 900.000 Menschen. Die WHO empfiehlt eine Impfung direkt nach der Geburt und zwei weitere später.
Die Organisation hat große Sorge, dass die Coronapandemie Fortschritte zunichtemacht. Im schlimmsten Fall könnten von den zwischen 2020 und 2030 Neugeborenen mangels Impfung zusätzlich etwa 5,3 Millionen Kinder an chronischer Hepatitis B erkranken, gehe aus einer Modellrechnung hervor. Die WHO ruft alle Länder auf, ihre Impfprogramme trotz Coronapandemie fortzusetzen. © dpa/aerzteblatt.de
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