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Düsseldorf – Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat davor gewarnt, dass die Personalnot in der Pflege zunehmen werde, wenn sich Bezahlung und Arbeitsbedingungen nicht verbesserten.
„Wenn es jetzt nicht ein klares Signal gibt, dass sich etwas ändert an Tarifen und Löhnen sowie an den Arbeitsbedingungen, können wir nach der Pandemie in die Situation kommen, dass wir nicht über zusätzliche Auszubildende sprechen, sondern über eine weitere Abwanderung von Personal“, sagte Westerfellhaus der Rheinischen Post. Das wäre fatal.
Die Pflegekräfte seien zu Beginn der Coronakrise hochgejubelt und für systemrelevant erklärt worden, sagte Westerfellhaus. Es müsse sich jetzt dringend etwas an der Situation in der Pflege verbessern.
„Schon jetzt gibt es sehr großes Unverständnis, dass aus der Anerkennung bisher zu wenige nachhaltige Taten erwachsen“, sagte er. Bei den Pflegekräften nehme er eine Stimmung wahr, wonach sie in der Coronazeit noch durchhalten wollten und sich dann einen anderen Job suchen würden.
Der Pflegebeauftragte sieht für die Branche eine doppelte Gefahr. „Wir haben nicht nur bereits zu wenige Pflegekräfte, unter den aktuellen Umständen sind vor allem auch viele von ihnen nicht mehr bereit oder in der Lage, Vollzeit in diesem Beruf zu arbeiten“, sagte er. © kna/afp/aerzteblatt.de
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