Was soll das ganze "herumdoktern", wo es doch das beste aller Mittel gibt: Die EKT - Elektro-Konvulsions-Therapie. Früher auch Elektroschock genannt. Jetzt ist die Sinuskurve eckig geheiligt. Dass da ein ganzer Haufen Gehirnzellen weggebrannt werden, ist (laut Folkerts at all) der reine Segen, können sie so doch wieder neu gebildet werden. Etwas Gedächtnisverlust und Kopfschmerzen, was solls? Leicht verblödet, aber glücklich, ist die Devise von Folkerts und seiner hilfreichen Mitstreiter. Glücklich vor allem die, die die EKT anwenden. Bevorzugt werden Privatpatienten. Da kommt mehr bei herum. Und wenn da mal ein Gehirn etwas mehr Abbekommt (Die Regel sind 400 Volt bei knapp einem Ampere) dann kann dabei schon mal ein blutunterlaufenes Auge bei herauskommen - vielleicht auch eine (vorübergehende) Inkontinenz. Also: Ab in die Windel mit dem Depressiven. Immerhin macht er ja in aller Glückseligkeit in selbige. Bitte schaut Euch doch mal die Visite-Sendung des NDR an. Die Stichwortgeberin bereitet Fokerts freie Bahn für die Kasse (nein, der hat dafür nichts bezahlt, das sieht nur so aus. Und es ist ja nur "ein ganz kleiner Strom, wenn ich das mal so sagen darf", mit schief gelegtem Kopf. Dass der Proband dabei ein Mundstück braucht, um Zähne und Zunge zu schonen, übersieht man geflissentlich genauso, wie das verzerrte Gesicht des Patienten während des Schlags ins Gehirn. Übers Herz geleitet, würde der "ganz kleine Strom" übrigens den Exitus letalis bedeuten, aber das Gehirn macht es mit. Also, ab zur EKT mit den Depressiven.
Es sind die Depressionen selbst, gar nicht so selten deren krankheitsspezifische Pharmakotherapie, die zu Fehlernährung, Passivität, bio-psycho-sozialem Rückzug, metabolischem Syndrom, Adipositas, Bewegungsmangel, Hypertonie, Arteriosklerose, Typ-2-Diabetes, KHK, Schlaganfall und zu allgemeiner/krankheitsspezifisch erhöhter Morbiditäts- bzw. Mortalitätslast oder Suizidalität führen.
Die etablierte Psychiatrie-Forschung weigert sich in diesem Zusammenhang im Gegensatz zu allen anderen therapeutischen Fachdisziplinen seit Jahrzehnten, harte Endpunktstudien mit allgemeiner und krankheitsspezifischer Morbidität-, Co-Morbidität bzw. Letalität vorzulegen und diese kritisch zu interpretieren.
Eine gut geführte haus- und fachärztliche Versorgung, Betreuung und Begleitung, insbesondere nach diabetologischen DMP-Standards, kann in vielen Fällen ein mögliches krankheitsspezifisches Abgleiten in eine reaktive Depression verhindern. Indem durch eine breite Palette oraler und parenteraler Antidiabetika erfolgreiche Bewältigungsstrategien („coping“), Teilhabeverbesserung in bio-psycho-sozial-sexueller Hinsicht, ein positives Lebensgefühl, eine Akzeptanz notwendiger flankierender Maßnahmen und eine weitgehende Depressions-Resistenz herbeigeführt werden können.
Die klassischen „endogenen Depressionen“ sind dagegen aus meiner langjährigen hausärztlichen Praxis seit 1992 als diabetogene Hochrisiko-Faktoren einzuschätzen. Dass Typ-1- und Typ-2- Diabetes mellitus vice versa direkt oder krankheitsspezifisch Depressionen mit induzieren könnten, ist pathophysiologisch und nosologisch nicht zu erklären.
M.E. ist das ein empirisch unbelegtes Ammenmärchen aus dem vorigen Jahrhundert, wo man auch noch glaubte, wenn an den Krebs erstmal „Luft“ dran gekommen ist, wäre die Tumorprogression nicht mehr aufzuhalten?
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund
Sehr geehrte Lisa 123, ich unterhalte mich sehr gern mit Ihnen, auf welchem Wege möchten Sie mit mir in Kontakt treten? Ich bin bei Telegram. Das scheint mir der sicherste Weg zu sein. Sie müssten dort jedoch ebenfalls angemeldet sein. Sie können aber auch gern einen Alternativ-Vorschlag machen.