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Ärzteschaft

Den medizinischen Nachwuchs für die chirurgischen Fächer begeistern

Donnerstag, 23. Juni 2022

/Herjua, stock.adobe.com

Berlin – Als Dachverband der chirurgischen Fachgesellschaften steht die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) vor großen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel. So muss etwa das Interesse der Studie­renden sowie der jungen Ärztinnen und Ärzten für die chirurgischen Fächer gestärkt und die Weiterbildung unterstützt werden.

Auf einer Pressekonferenz anlässlich des 150-jährigen Bestehens der DGCH betonte Hans-Joachim Meyer, scheidender DGCH-Generalsekretär und Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen (BDC), dass mehr als 60 Prozent der Medizinstudierenden weiblich seien. Daher dürften Familienplanung und unzureichen­de Kinderbetreuung die Weiterbildung – nicht nur – der jungen Ärztinnen nicht behindern, führte Meyer aus.

„Um eine unverändert leistungsfähige chirurgische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, müssen wir uns bemühen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern und mehr Frauen den Weg in chi­rurgische Führungspositionen zu ermöglichen.“

Aktuell liege der Anteil von Chirurginnen in Leitungspositio­nen bei weniger als zehn Prozent. Auch angesichts des demografischen Wandels, der auch vor der Ärzteschaft keinen Halt macht, könne sich die angespannte Per­sonalsituation beziehungsweise der Fachkräftemangel verstärken.

Prinzipiell müsse zudem das Interesse der Studierenden für die chirurgischen Fächer gefördert werden. Begeis­terten sich zu Studienbeginn noch etwa 30 Prozent der künftigen Mediziner für ein operatives Fach, sinke der Anteil nach Ende des praktischen Jahres auf fünf bis zehn Prozent ab.

„Dabei ist die Chirurgie nach wie vor ein faszinierendes Fach“, betonte auch Hauke Lang, DGCH-Präsident. Es sei wichtig die Studierenden und jungen Kolleginnen sowie Kollegen für die chirurgischen Fächer zu begeistern.

Der gewählte DGCH-Generalsekretär Thomas Schmitz-Rixen erklärte, dass die Weiterbildung innerhalb der DGCH einen hohen Stellenwert habe. So gelte es darauf zu achten, dass die anstehenden Strukturveränderun­gen in der Krankenhauslandschaft wie Zentralisierung, Mindestmengen oder Ambulantisierung sich nicht nachteilig auf die Weiterbildung auswirke.

Schmitz-Rixen zufolge stellten sich Fragen wie, wer künftig weiterbilden könne oder ob die föderalen Struktu­ren eine Verbundweiterbildung erlaubten, denn die Spezialisierung der Krankenhäuser nehme weiter zu.

Ebenso sollte die virtuelle Realität in der Weiterbildung eingesetzt werden, so Schmitz-Rixen. Das hätten die Landesärztekammern aber bislang abgelehnt. Aber Robotic- und intraoperative Navigationssysteme spielten eine immer größere Rolle und sollten auch in der Weiterbildung berücksichtigt werden. © aks/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #838237
coolcat
am Freitag, 24. Juni 2022, 09:24

Tja, woran hat es jelegen?

Ich sprech jetzt mal den Elefanten im Raum an den sich sonst keiner traut anzusprechen: Das Fach begeistert von Anfang an und benötigt keiner weiteren Überzeugung, was letztenendes Studenten von dem Fach abbringt sind die absolut grottigen Arbeitsbedingungen in der Chirurgie. Jeder PJler erlebt es und nur wenige können es sich vorstellen, mich wundert das gar nicht.
Es gibt oft keine Weiterbildungen, selbst als Facharzt operiert man zum Teil nichts, assistiert eher und ansonsten wird man als Assistenzarzt oft verheizt. Warum soll man sich das auch antun?
Das Fach ist an sich ein super, nur bin ich als ehemals "Fan der Chirurgie" davon abgekommen dem Fach eine echte Chance zu geben, da die Arbeitsbedingungen - ich sag es mal offen und ehrlich - eine Gesundheitsgefährdung für die dort Tätigen sind.

Solange das keiner angeht, wird sich nichts ändern sondern nur verschärfen, wann versteht man das endlich?
LNS
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