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Ärzteschaft

Fachgesellschaft für frühere Darmkrebsvorsorge bei familiärer Vorbelastung

Montag, 13. März 2023

/Kot63, stockadobecom

Berlin – Für Menschen, bei denen bereits Darmkrebsfälle in der Familie bekannt sind, sind regelmäßige Vor­sorgeuntersuchungen bereits ab dem 30. Lebensjahr sinnvoll und kosteneffektiv.

Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hin. Sie begrüßt daher eine Empfehlung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), das familiäre Darmkrebsscreening in die Krebsfrüherkennungsrichtlinie aufzunehmen und fordert eine Umsetzung noch in diesem Jahr.

Die Fachgesellschaft bezieht sich mit ihrer Forderung auf Ergebnisse der sogenannten FARKOR-Studie. Sie wurde auf Initiative der Felix Burda Stiftung als bayrisches Modellprojekt durch den Innovationsausschuss des G-BA seit 2017 gefördert.

Dabei wurden Patientinnen und Patienten zwischen 25 und 49 Jahren, die aus anderen Gründen einen Arztkontakt hatten, gezielt auf mögliche Darmkrebsfälle in ihrer Verwandtschaft angesprochen.

Bejahten sie diese Frage, wurde ihnen eine entsprechende Vorsorgeuntersuchung angeboten. Das war bei etwas mehr als 22 Prozent der Angesprochenen der Fall, von denen wiederum knapp die Hälfte das Vorsorgeangebot annahm, bestehend aus einem immunologischen Test auf verstecktes Blut im Stuhl (iFOBT) oder einer Darmspiegelung.

„Bei 363 Personen – rund jedem achten Untersuchten – wurden dabei Krebsvorstufen gefunden, in vier Fällen sogar manifeste Karzinome“, erläutert der DGVS-Experte Frank Kolligs, Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie am Helios Klinikum Berlin-Buch. Er leitet die Task Force Darmkrebs der Fachgesell­schaft.

Während die Zahl der Darmkrebsneuerkrankungen bei Über-50-Jährigen seit Einführung der gesetzlichen Vorsorgekoloskopie zurückgegangen ist, sind Darmkrebsfälle bei Unter-50-Jährigen in den letzten Jahren laut der DGVS häufiger geworden.

„Mit dem Vorgehen, das in der FARKOR-Studie erprobt wurde, ließe sich die Erfolgsgeschichte der Darmkrebsvorsorge auch auf die jüngeren Altersgruppen übertragen“, betont Matthias Ebert, Vorstandsmitglied der DGVS und Direktor der II. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim. © hil/aerzteblatt.de

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