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Ärzteschaft

Arbeitsmediziner wollen auf politische Agenda

Mittwoch, 15. März 2023

/picture alliance, Jan Woitas

Jena – Politischen Nachholbedarf bei der Berücksichtigung der Arbeitsmedizin mahnt die Deutsche Gesell­schaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) an. Aktuell werde das Potenzial noch nicht aus­rei­chend genutzt.

Anlässlich der heute gestarteten 63. wissenschaftlichen Jahrestagung der DGAUM betonte Volker Harth, Vize-Präsident der DGAUM, man fordere Gleichbehandlung mit anderen ärztlich-medizinischen Tätigkeitsfeldern. Dies sei derzeit nicht immer gegeben.

Harth, Direktor des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), verwies beispielhaft auf den Bereich der Digitalisierung.

Die Kosten für den An­schluss an die Telematikinfrastruktur (TI) sowie entsprechende laufende Kosten müss­ten derzeit die Betriebs­ärzte beziehungsweise die Unternehmen tragen – die TI-Ausstattungs- und Betriebs­kos­ten werden für Arzt­praxen, Krankenhäuser und Pflegeheime von den Kranken- beziehungsweise Pflege­kassen übernommen.

Der mangelnde politische Fokus auf die Arbeitsmedizin sei insbesondere auch deshalb kritikwürdig, da dieser Versorgungsbereich das „größte Präventionssetting“ in Deutschland darstelle. Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen, wie spätere Renteneintritte aufgrund des demographischen Wandels, werde dieser „effektive Ansatzpunkt“ noch „drastisch“ an Bedeutung gewinnen.

Eine gute arbeitsmedizinische Betreuung und Versorgung könne zu einem entscheidenden Wettbewerbs­vorteil werden, wenn es darum gehe, Fachkräfte zu binden und auch älteren Beschäftigten sowie Beschäftig­ten mit Vorerkrankungen eine Teilnahme am Erwerbsleben zu ermöglichen. Zudem, so Harth, erreiche man Arbeitnehmer, welche Vorsorgeangebote sonst nicht wahrnehmen würden.

Die DGAUM fordert schon seit längerem eine bessere Vernetzung von präventiver, kurativer und rehabilita­tiver Medizin. Ein besserer Informationsaustausch zwischen Betriebsärzten und Ärzten anderer Disziplinen könne dazu beitragen, die medizinische Versorgung insgesamt effizienter zu gestalten sowie die Wiederein­gliederung ins Berufsleben nach längerer Krankheit zu erleichtern. © aha/aerzteblatt.de

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