Ärzteschaft
Masterplan zum Medizinstudium muss endlich in Gang kommen
Freitag, 24. März 2023
Berlin – Bereits 2017 hatten Gesundheits- und Wirtschaftsministerien angekündigt, mit dem „Masterplan Medizinstudium 2020“ die Weichen für die Ausbildung der nächsten Medizinergenerationen zu stellen.
Nachdem davon fast sechs Jahre später immer noch wenig zu sehen ist, fordern der Spitzenverband Fachärzte (SpiFA) und der Bundesvereinigung Medizinstudierender in Deutschland (bvmd) die beteiligten Ministerien auf, endlich Nägel mit Köpfen zu machen.
Denn wenngleich der Masterplan 2020 in seiner aktuellen Form nicht mehr die ursprünglich geplanten, großen Veränderungen bringe, sei er nach wie vor als positive Weiterentwicklung zu bewerten.
Ein aktuelles, modernes und praxisnahes Medizinstudium sei eine absolute Grundvoraussetzung, um das Gesundheitswesen der Zukunft resilient und nachhaltig aufzustellen, betonte SpiFa-Hauptgeschäftsführer Robert Schneider im Rahmen des SpiFa-Fachärztetages.
Dies gelte besonders mit Blick auf die demografische Entwicklung: „Wenn wir künftig von gut ausgebildeten Fachärztinnen und Fachärzten versorgt werden wollen, sind jetzt entschlossene Entscheidungen und Weichenstellungen seitens der Politik gefragt,“ so Schneider.
Auch die bvmd sieht die Verzögerung des Masterplans 2020 und die zunehmende Politisierung der lang geforderten Änderungen mit Sorge. „Das Ping-Pong-Spiel zwischen Bund und Ländern bezüglich der Finanzierung bleibt ein nicht annehmbares Hindernis“, erklärte Lilly von Kenne, bmvd-Bundeskoordinatorin für Gesundheitspolitik.
Sie forderte, die Approbationsordnung zeitnah zu reformieren, dabei insbesondere die praktische und kompetenzorientierte Ausbildung zu stärken sowie wissenschaftliches Arbeiten stärker in den Fokus zu rücken. Zudem mangele es nach wie vor an verbesserten Arbeitsbedingungen im Praktischen Jahr, einer Vereinheitlichung der mündlich-praktischen Staatsexamina sowie einer konsequenten Digitalisierung. © hil/sb/aerzteblatt.de

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