Politik
Länderminister fordern Landarztquote für Studienbewerber
Donnerstag, 30. Juni 2016
Rostock-Warnemünde - Die Gesundheitsministerkonferenz halten an ihrer Forderung nach einer Landarztquote für Bewerber auf Plätze für das Medizinstudium fest. Auf der diesjährigen Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Warnemünde sprachen sich die 16 Gesundheitsminister dafür aus, dass im Masterplan Medizinstudium 2020 festgehalten werden soll, dass jedes Land weiterhin die Option hat, eine eigene Landarztquote einzuführen.
Auch wollen sich die Länderminister offen halten, wie hoch die Quote in den einzelnen Ländern sein wird. „Das hängt auch vom Bedarf in den einzelnen Ländern ab“, erklärte Birgit Hesse (SPD), diesjährige GMK-Vorsitzende und Gesundheitsministerin in Mecklenburg-Vorpommern.
Praktisches Jahr: Quartalisierung kommt
Außerdem haben die Länderminister sich auf eine Quartalisierung des praktischen Jahres (PJ) geeinigt. Bislang wird das PJ in drei Abschnitte aufgeteilt. Ein Abschnitt davon soll in der ambulanten Medizin absolviert werden – ein Pflichtquartal Allgemeinmedizin ist damit zwar vom Tisch. Aber: Nach dem PJ soll eine Pflicht-Prüfung im Fach Allgemeinmedizin eingeführt werden. „Dann kann man sich ja vorstellen, wo es sinnvoll ist, das ambulante Quartal zu absolvieren“, sagte die Hamburger Senatorin für Gesundheit, Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), auf der Pressekonferenz im Anschluss an die GMK. Seit Monaten wird zwischen Bundes- und Landesministerium über den Masterplan Medizinstudium 2020 diskutiert. In weiten Teilen ist dies der Vorschlag der DEGAM.
Deutsches Ärzteblatt print
Länder- und Kultusminister müssen sich noch einigen
Noch allerdings wollen die Länderminister weiter mit den Kultusministern beraten. Es seinen noch nicht alle Beschlüsse zwischen beiden „geeint“, erklärte Hesse. Sie wurde von den anderen Ministern beauftragt, „auf der Ebene der Ministerinnen und Minister zu einem bald möglichen klärenden Gespräch mit der Kultusministerkonferenz einzuladen“, heißt es in dem Beschluss. Die Gesundheitsminister drängen auf einen schnellen Abschluss der Verhandlungen zum Masterplan.
© bee/aerzteblatt.de

Ein' hammwer noch!!!!
Die "Erhöhung der entsprechenden Studentenzahlen"!Hat Steffens in NRW schon prädelirant vorgeschlagen und diverse andere Gesundheitsexperten plappern die Mär munter nach... Wir müssen die Zahl der Medizinstudenten "erhöhen"...
Kommt sicher bald wieder von einer dieser Witzfiguren, und wird ebenso schnell wieder vergessen, da es gar nix bringt. Das einzige was passieren wird, ist, dass die Zahl der Studienabbrecher oder Abwanderer in wahlweise Verwaltung, Industrie, Erziehungsurlaub oder Ausland deutlich steigen wird. Es wird kein einziger Landarzt "mehr" kreirt und die Schweiz hat hat ein Problem weniger...

Typisch..
Das nächste, was den "Gesundheitsexperten/politikern" wahrscheinlich einfällt ist die "Landverschickung" der Ärzte "frei nach Mao während der Kulturrevolution in China".
Zahlt die Leute anständig, dann arbeiten sie auch in Timbuktu..
Mehr gibts nicht zu sagen.

Warum
Warum muss der Hausarzt "um die Ecke" praktizieren, wenn für jeden Behördenstempel oder gar Bleistifteinkauf das nächste Mittelzentrum angefahren werden muss?
Auch Ärzte haben Partner und Kinder, die vernünftig aufwachsen sollen und keine stundenlange Schul- und Arbeitswege brauchen können!

NOCH eine Prüfung?
Außerdem: Die "Landarztquote" für Studienbeginner hat einen gewaltigen Nachteil: Alle Beteiligten würden die sprichwörtliche Katze im Sack kaufen. Denn: Eine gute Menge der Studenten wird sich erst während des Studiums für eine bestimmte Facharztrichtung entscheiden. Als Folge müßten sich sich KVen und Patienten mit unmotivierten und unglücklichen "Zwangslandärzten" herumschlagen, wenn schon vor Studiumsbeginn die fachärztliche Weiterbildung festgezurrt wird (im übrigen ein Problem, welches ich auch bei den immer häufigeren Stipendien bestimmter Krankenhäuser sehe, wie sie z.B. für Immatrikulierte der Medizinischen Hochschule Brandenburg vergeben werden).
Ich kann in dem Aktionismus der GMG nur den Versuch erkennen, das Versorgungsproblem möglichst ohne finanziellen Aufwand und systemische Änderungen zu besseren - ganz schwach!

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