„Impf Dich“ – Verein von Studierenden verdient große Beachtung
Erfolgreiche Aufklärung zum Thema Impfen hat sich der von Medizinstudierenden gegründete Verein Impfaufklärung in Deutschland e.V. („Impf Dich“) auf die Fahnen geschrieben. 2017 gegründet, sind interaktive Vorträge in Schulen von der 7. bis 13. Klasse die wichtigsten Projekte der Gruppe, die inzwischen auf 15 Ortsgruppen an ebenso vielen Universitätsstandorten angewachsen ist.
Bereits 2019 nahm eine Delegierte des Vereins an dem DÄV-Expertensymposium „Impfen“ des Deutschen Ärzteverlages im Rahmen des Internistenkongresses der DGIM in Wiesbaden teil und stellte dort die Erfahrungen der Studierenden in den Schulen vor: Die jugendlichen Schülerinnen und Schüler fänden die Medizinstudierenden „cooler“ als ihre Lehrerinnen und Lehrer oder als die Ärztinnen und Ärzte, die sie und ihre Familie betreuen. Deshalb falle es in den meisten Fällen nicht schwer, positive Botschaften rund ums Impfen weiterzugeben: „Besonders der Gedanke der Herdenimmunität fasziniert viele Jugendliche, also die Idee, dass sie mit ihrer eigenen Impfung auch ihre jüngeren Geschwister schützen können.“ Die Studierenden bieten auch Impfpass-Checks an.
Noch vor der Pandemie gegründet war der Einsatz der studentischen Initiative in Sachen Coronaimpfung in den Jahren 2020 und 2021 immens; die Aufklärungsarbeit richtete sich während dieser Zeit zunehmend auch an Erwachsene. Es wurden Flyer entwickelt sowie Online-Vorträge, ein Internetauftritt mit Fachinformationen und Impfquiz, Auftritte bei Facebook, Instagram und ein eigener Podcast.
Ausgehend von der Feststellung, dass das Impfen, Impfprävention, erfolgreiche Gesprächsführung und Patientenberatung im Umgang mit Impfskepsis im Medizinstudium kaum eine Rolle spielen, werden neue Materialien und Workshops für Medizinstudierende entwickelt. So werden Gesprächssituationen mit Schauspielern als impfskeptische Eltern und Patienten simuliert und erprobt. Wissenschaftlich arbeitet der Verein mit der offiziellen Bezeichnung „Impfaufklärung in Deutschland e.V.“ erfolgreich mit dem Forschungsbereich Gesundheitskommunikation der Universität Erfurt zusammen, wie der Vorsitzende Simon Hennes im Gespräch mit dem Deutschen Ärzteverlag erläuterte. So wurde 2021 eine Umfrage zur Impfbereitschaft unter 4313 Studierenden der Humanmedizin durchgeführt, aus der schon Daten zur Lehre im Medizinstudium publiziert wurden (Vaccines | Free Full-Text | A Needs-Based Analysis of Teaching on Vaccinations and COVID-19 in German Medical Schools (mdpi.com)). Im Jahr 2020 wurde die Initiative mit dem Charity Award der Springer Medizin und 2022 für eine Posterpräsentation im Rahmen der 7. Nationalen Impfkonferenz mit dem Förderpreis der Stiftung Kinder.Gesundheit.Mainz ausgezeichnet. Auch auf der Jahrestagung 2023 der DEGAM wurde ein Poster zu den mitentwickelten Workshops zur Wissenschaftskommunikation in der medizinischen Aus- und Weiterbildung vorgestellt. Weitere Publikationen, Vorträge und Kooperationen sind geplant.
Ärztinnen und Ärzte, die gern einen Vortrag an einer Schule oder einer anderen Einrichtung durch die „Impf Dich“-Studierenden initiieren oder mit der Initiative in Kontakt treten möchten, finden Adressen und Ansprechpartner im Internetauftritt www.impf-dich.org.